19.02.2015
Übergewicht, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel: Es gibt viele Risikofaktoren, die Typ-2-Diabetes begünstigen können. Auch schlechter Schlaf zählt dazu. US-amerikanische Forscher fanden jetzt heraus, worin der Zusammenhang bestehen könnte.
Schlafmangel kann den Wissenschaftlern zufolge dazu führen, dass mehr freie Fettsäuren im Blut zirkulieren als sonst. Normalerweise erreiche der Fettsäure-Pegel in der Nacht zunächst eine Spitze und sinke dann ab, erläutern die Forscher. Bei jungen Männern, die drei Nächte lang nur vier Stunden geschlafen hatten, blieb der Fettsäure-Spiegel jedoch zwischen vier und neun Uhr morgens auf einem erhöhten Niveau. Unter Schlafentzug lagen die Werte um 15 bis 30 Prozent höher, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Diabetologia. Außerdem förderte zu wenig Schlaf die nächtliche Bildung von Wachstumshormonen und führte zu einem Anstieg von Noradrenalin, was sich beides auf die Fettstoffwechsel auswirkte. Solange die Fettsäurewerte hoch waren, war die Fähigkeit von Insulin, den Blutzuckerspiegel zu regulieren, verringert. „Die Wirkung des Insulins bei diesen gesunden, jungen Männern war mit dem eines frühen Diabetes-Stadiums vergleichbar“, sagt Studienautorin Josiane Broussard.
Damit trage ihre Studie zur der wachsenden Zahl an Hinweisen bei, dass zu wenig Schlaf, ein weit verbreitetes Phänomen in der modernen Gesellschaft, den Fettstoffwechsel störe und die Insulinresistenz erhöhe. Sie deute darauf hin, dass etwas so Einfaches wie ausreichend lang zu schlafen, helfen könnte, das immer häufigere Auftreten von Diabetes und Übergewicht zu verringern, so die Forscher.
HH