23.04.2013
Dass zu wenig Schlaf mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselkrankheiten oder Übergewicht zusammenhängen kann, haben schon viele Studien gezeigt. Britische Forscher gingen jetzt der Frage auf den Grund, warum das so ist.
Sie fanden heraus, dass zwei Nächte hintereinander mit nur vier Stunden Schlaf negative Auswirkungen auf die Blutgefäße haben. Nach einer dritten Nacht mit entsprechend wenig Schlaf in Folge verblasste dieser Effekt jedoch wieder. Die Gefäßfunktionen waren wieder so gut, wie nach einem normalen achtstündigen Schlaf. Die Forscher der Unversity of Birmingham vermuten, dass dies als Anpassungsmechanismus auf akuten Schlafmangel zu verstehen ist. In weiteren Tests fanden die Wissenschaftler heraus, dass zu wenig Schlaf die normale unbewusste Atmungskontrolle zu beeinträchtigen scheint. Dagegen verbesserten sich bei Studienteilnehmern, die fünf Nächte hintereinander zehn Stunden schlummern durften, sowohl die Gefäßfunktionen als auch die Atmungskontrolle.
Ihre Erkenntnisse könnten helfen, den Zusammenhang zwischen zu wenig Schlaf und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erklären, so die Forscher. "Wenn es über einen längeren Zeitraum immer wieder zu akutem Schlafmangel kommt, könnte dies das Gefäßsystem stärker beeinträchtigen und unter Umständen zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen", sagte Studienleiter Keith Pugh. In ähnlicher Weise sei es denkbar, dass die entdeckte Auswirkung auf die Atmung eine Rolle bei der Entstehung von Schlafapnoe spiele. Dabei handelt es sich um Atemaussetzer, die ebenfalls mit Herzkrankheiten in Verbindung stehen.
HH