Dr. Karen Zoufal
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23.03.2021
Forscher sind der Meinung, dass nicht nur die Veränderungen des Östrogenspiegels, sondern auch Schlafstörungen dazu führen, dass Frauen in den Wechseljahren an Gewicht zunehmen. Das berichteten sie auf der Jahrestagung der amerikanischen Fachgesellschaft für Endokrinologie.
Bei 21 gesunden Frauen vor den Wechseljahren wurden Schlafstörungen simuliert. Bei ihnen verringerte sich die Fettverbrennung nach drei Nächten mit Schlafstörungen deutlich. Wenn die Frauen ein Medikament bekamen, das vorübergehend die Östrogenproduktion lahmlegte, so kam es zu einem ähnlichen Effekt – auch ohne Schlafstörungen. Die Kombination aus beidem verringerte die Fettverbrennung ebenfalls, aber nicht stärker als das Medikament oder Schlafstörungen allein.
„Zusätzlich zum Östrogenmangel verringern Schlafstörungen die Fettverbrennung. Dies kann die Fettspeicherung erhöhen und eine Gewichtszunahme begünstigen. Wenn Frauen in den Wechseljahren besser schlafen, kann dies die Wahrscheinlichkeit verringern, dass sie zunehmen, was wiederum ihr Risiko für Diabetes und ähnliche Krankheiten senkt“, resümiert Dr. Leilah Grant von der Frauenklinik in Boston.
Mit den Wechseljahren nimmt der Anteil übergewichtiger Frauen zu. Allgemein wird angenommen, dass dies durch einen Mangel an weiblichen Geschlechtshormonen verursacht wird. Da bei allen Frauen in den Wechseljahren die Produktion von Östrogen in den Eierstöcken zum Erliegen kommt, jedoch nur etwa die Hälfte von ihnen zunimmt, nahm Grant an, dass es noch weitere Ursachen für die Extra-Kilos geben müsse. Da Schlafstörungen ein weiteres häufiges Symptom sind, das etwa die Hälfte aller Frauen in den Wechseljahren betrifft, hatte sie diese näher untersucht.