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14.02.2022
Ärzte kommen zu einem eindeutigen Ergebnis: Wenn Schlaganfall-Patienten in speziell dafür ausgestatteten Rettungswagen versorgt werden, verbessert sich die Chance auf eine gute Heilung um 65 Prozent. Das liegt daran, dass die Therapie sehr viel schneller eingeleitet werden kann.
„Time is brain“ (deutsch: Zeit ist Gehirn) heißt es plakativ im englischsprachigen Raum: Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute, denn je länger sich die Behandlung herauszögert, umso mehr Nervenzellen im Gehirn nehmen Schaden. Deshalb werden vielerorts Spezialfahrzeuge eingesetzt, die Stroke-Einsatzmobile (STEMO) bzw. Mobile Stroke Units (MSU). Patienten, die bei einem Schlaganfall schon auf dem Weg ins Krankenhaus in solch einem Rettungsfahrzeug versorgt wurden, hatten eine um 64 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit für ein „exzellentes Ergebnis“ als Patienten, die mit einem normalen Rettungswagen ins Krankenhaus kamen.
Behandlung direkt im Rettungswagen
Entscheidend dafür ist der Beginn der Auflösung von Blutgerinnseln (Thrombolyse), der in Stroke-Mobilen durchschnittlich eine halbe Stunde eher erfolgte. Auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Behandlung innerhalb der besonders zeitkritischen ersten 60 Minuten – der „goldenen Stunde“ –erfolgt, war deutlich höher.
Um schnell feststellen zu können, ob ein Blutgerinnsel den Schlaganfall ausgelöst hat, verfügen Stroke-Einsatzmobile über einen Computertomographen (CT) und ein kleines Labor. So kann die korrekte Diagnose schon auf den Weg ins Krankenhaus erfolgen und mit der Thrombolyse begonnen werden. Dafür ist zudem speziell ausgebildetes Personal an Bord.
Quelle: DOI 10.1001/jamaneurol.2021.5321