04.10.2012
Gertenschlanke lange Beine, schmale Taille, dünne Arme: Durch Models mit Größe Null und retuschierte Filmstars ist das westliche Schlankheitsideal überall präsent. Warum sich manche Frauen davon beeinflussen lassen und manche nicht, scheint unter anderem am Erbgut zu liegen, haben Forscher herausgefunden.
Die US-amerikanischen Wissenschaftler hatten untersucht, welchen psychologischen Einflüssen Frauen unterliegen, die das wahrgenommene Magerkeits-Ideal für sich verinnerlichen. Die Idealisierung extremer Schlankheit kann die eigene Wahrnehmung und das Verhalten verändern, was zu Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper, einer extreme Beschäftigung mit dem eigenen Gewicht und anderen Symptomen von Essstörungen führen kann.
Für ihre Studie hatten die Forscher mehr als 300 weibliche Zwillinge im Alter zwischen zwölf und 22 Jahren untersucht. Sie betrachteten, wie stark der Wunsch war, so auszusehen, wie Menschen in Filmen, im Fernsehen oder in Zeitschriften. Ihr Ergebnis: Identische Zwillinge mit gleichen Genen idealisierten Magerkeit in ähnlicher Weise, wohingegen sich Zwillinge, deren Gene nur zu 50 Prozent gleich waren, darin eher unterschieden. Dies deute darauf hin, dass Gene bei der Idealisierung von Schlankheit eine wichtige Rolle spielen, so die Forscher in der Zeitschrift International Journal of Eating Disorder.
Darüber hinaus scheinen aber durchaus auch Umgebungseinflüsse eine Rolle zu spielen. Bei den identischen Zwillingen waren es vor allem jene, welche die Zwillinge nicht teilten. Dies konnte zum Beispiel sein, dass nur ein Zwilling einem figur- und gewichtsbetonten Sport wie Tanzen nachging, nur einer häufig Sendungen mit extrem schlanke Menschen im Fernsehen sah, oder nur ein Zwilling einen Freundeskreis hatte, in dem eine schlanke Figur eine wichtige Rolle spielte.
hh