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21.10.2020
Weltweit könnten 69 Prozent der Todesfälle, die durch eine gestörte Durchblutung des Herzmuskels verursacht werden, verhindert werden – und zwar durch eine gesündere Ernährung. Das errechneten chinesische Forscher anhand von Daten aus mehreren Jahrzehnten. Aber sie konnten auch weitere Risiken für Herz-Kreislauf-Todesfälle beziffern: 54 Prozent dieser Todesfälle könnten vermieden werden, wenn der (obere) systolische Blutdruck sich im guten Normalbereich befindet, und 42 Prozent, wenn das "schlechte" LDL-Cholesterin unter Kontrolle ist. Etwa ein Viertel der Todesfälle wären durch gute Nüchtern-Blutzuckerwerte und ein Fünftel durch das Vermeiden von Rauchen und Passivrauchen zu verhindern.
"Unsere Analyse zeigt, dass ungesunde Ernährung, Bluthochdruck und ein hoher Cholesterinspiegel die drei Hauptursachen für Todesfälle durch Herzinfarkt und Angina pectoris sind", sagte Studienautorin Dr. Xinyao Liu von der Central South University in Changsha, China. Obwohl insbesondere in den Industrieländern Fortschritte bei der Vorbeugung von Herzerkrankungen und der Verbesserung der Überlebenschancen erzielt wurden, steigt die Zahl der Betroffenen aufgrund des Bevölkerungswachstums und des Alterns weiter an. Liu: "Mehr als sechs Millionen Todesfälle könnten vermieden werden, indem die Aufnahme von verarbeiteten Lebensmitteln, zuckerhaltigen Getränken, Trans- und gesättigten Fetten sowie Salz und Zucker reduziert und gleichzeitig die Aufnahme von Fisch, Obst, Gemüse, Nüssen und Vollkornprodukten erhöht würde."
Für die Studie wurden Daten aus der "Global Burden of Disease Study 2017", die zwischen 1990 und 2017 in 195 Ländern durchgeführt wurde, analysiert. 2017 starben 8,9 Millionen Menschen an Herzkrankheiten, die auf Durchblutungsstörungen des Herzens zurückgingen. Dies entsprach 16 Prozent aller Todesfälle.