15.08.2018
Wie viel dreckige Luft von Autoabgasen man abbekommt, hängt offenbar auch mit der Höhe zusammen, auf der man unterwegs ist. Das haben Forscher aus Großbritannien in einem Review herausgefunden. Babys und Kleinkinder, die im Kinderwagen sitzen, atmen demnach mehr schlechte Luft ein als Erwachsene.
Im Kinderwagen oder Buggy könnten Kleinkinder und Babys offenbar bis zu 60 Prozent mehr Luftverschmutzung ausgesetzt sein als Eltern, die den Wagen schieben. Dies geht aus einer Studie hervor, die vom Global Centre for Clean Air Research (GCARE) der University of Surrey durchgeführt und im Fachblatt Environment International veröffentlicht wurde. Die Forscher hatten verschiedene Arten von Kinderwagen untersucht, die unterschiedlich hoch oder breit waren und in denen ein oder zwei Kinder Platz hatten. Es zeigte sich, dass Säuglinge und Kleinkinder im Kinderwagen mehr Gefahr liefen, schmutzige Luft einzuatmen, weil sie sich 55 bis 85 Zentimeter über dem Boden befinden - auf einer ähnlichen Höhe, auf der sich der Auspuff von Fahrzeugen befindet.
„Wir wissen, dass Babys im Verhältnis zu ihrer Lungengröße und dem Körpergewicht größere Mengen an Luftpartikeln einatmen als Erwachsene“, sagt Professor Prashnat Kumar. Wenn man bedenke, wie anfällig sie aufgrund ihres Gewebes, ihres Immunsystems und der Hirnentwicklung in diesem frühen Lebensstadium sind, sei dies besorgniserregend. Maßnahmen, die das Problem verringern könnten, seien eine noch bessere Kontrolle von Emissionen von Autoabgasen oder das Pflanzen von Hecken zwischen Fahrzeugen und Fußgängern. Des Weiteren seien technische Lösungen denkbar, die im Atembereich der Kinder eine Zone sauberer Luft schaffen, zum Beispiel spezielle Filter oder Abdeckungen.
HH