22.01.2019
Menschen, die an Demenz erkrankt sind, können ihre Schmerzen häufig nicht mehr gut beschreiben. Aber es gibt einige typische Verhaltensweisen, mit denen sie Schmerzen zeigen. Sie zu kennen, hilft Angehörigen und Pflegepersonal dabei, besser auf ihre Bedürfnisse einzugehen.
Ein Team von Wissenschaftlern aus Bergen in Norwegen hat Bewegungen und Verhaltensweisen identifiziert, die Demenzkranke häufig zeigen, wenn sie Schmerzen empfinden.
Anzeichen, die deutlich auf Schmerzen hinweisen, sind Versteifung, mangelnde Bewegung oder körperliche Aggressionen. Bei Aktionen, die Schmerzen provozieren, reagieren Demenzkranke häufig angespannt und mit einem Abwehrverhalten, beispielsweise wenn sie nach einer Hüft-OP umgelagert werden. In Ruhe dagegen reiben oder massieren sie eher ein schmerzendes Körperteil und verhalten sich unruhig.
Weitere Anzeichen sind ungewöhnliche Körperhaltungen, Auf- und Abwandern, Abstützen an Gegenständen oder eine eingeschränkte Mobilität bis hin zur Weigerung, sich zu bewegen.
Humpeln, ein schlurfender Gang, Zittern oder stereotype Bewegungen zeigten hingegen eher selten einen Zusammenhang mit Schmerzen.
Das Team aus Norwegen hat 25 Studien zu Bewegungsmustern von Demenzkranken ausgewertet, von denen vermutet wurde, dass sie Schmerzen hatten. Daraus leiteten sie je fünf typische Bewegungsmuster und Verhaltensweisen ab, die die Patienten zeigten, wenn sie Schmerzen hatten. Die Schmerzbewertung bei Demenzkranken bleibt jedoch insgesamt schwierig, weil anerkannte Testmethoden fehlen. In weiteren Studien soll untersuchen werden, wie sich eine Schmerzbehandlung auf die Verhaltensweisen der Demenzpatienten auswirkt.
ZOU