05.09.2018
Sie sind so beliebt wie wenige andere rezeptfreie Medikament: Arzneimittel, die Entzündungen verringern, Fieber senken und Schmerzen lindern. Eine neue Studie deutet nun darauf hin, dass ein gängiges Schmerzmittel offenbar eher mit Herzproblemen einhergehen könnte als andere: Diclofenac.
Begannen Studienteilnehmer mit der Einnahme von Diclofenac, stand dies mit einer erhöhten Rate von Herz-Kreislauf-Ereignissen in den folgenden 30 Tagen in Zusammenhang als bei Studienteilnehmern, die andere sogenannte nicht-steroidale Antirheumatika (NSRA) wie ASS, Ibuprofen oder Naproxen verwendeten oder mit der Einnahme von Paracetamol begannen. Dies berichten Forscher um Morten Schmidt von der Aarhus Universität in Dänemark, die Daten von über 6,3 Millionen Dänen aus einem nationalen Register ausgewertet hatten. Zu solchen Ereignissen zählten Herzrhythmusstörungen, Schlaganfall oder Herzinfarkt. Auch das Risiko, an einer Herzkrankheit zu sterben, war mit Diclofenac größer als mit anderen NSAR oder Paracetamol. Mit Ausnahme von Naproxen galt dies auch für gastrointestinale Blutungen.
Die Behandlung von Schmerzen und Entzündungen mit NSAR könne sich für einige Patienten lohnen, um die Lebensqualität trotz möglicher Nebenwirkungen zu verbessern, so die Forscher. In Anbetracht der kardiovaskulären und gastrointestinalen Risiken halten sie es jedoch nicht für gerechtfertigt, Diclofenac in der Therapie vor anderen traditionellen NSAR einzusetzen. Ihrer Ansicht nach sollte das Medikament zudem rezeptpflichtig sein.
HH