15.12.2016
Frauen, die länger als sechs Jahre lang immer wieder Ibuprofen oder Paracetamol eingenommen hatten, hatten im Vergleich zu Frauen, die diese Schmerzmittel kürzer als ein Jahr verwendet hatten ein um bis zu 10 Prozent erhöhtes Risiko für einen Hörverlust. Dies berichten Dr. Gary Curhan vom Brigham and Women’s Hospital und Kollegen in der Fachzeitschrift American Journal of Epidemiology. Sie hatten dafür Daten von 54.000 Frauen ausgewertet. Für die längerdauernde Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS) in normaler Dosierung fanden die Mediziner hingegen keinen solchen Zusammenhang. Ein Hörverlust sei zwar eine bekannte Nebenwirkung des Schmerzmittels, wenn es in hoher Dosierung angewandt werde. Solch hohen Dosen seien jedoch schon länger nicht mehr üblich, so die Forscher.
Es gebe immer mehr Hinweise, die die Verwendung von Schmerzmitteln aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika, kurz NSAR, oder Paracetamol mit Hörverlust in Verbindung brächten, sagten die Forscher. Warum das passiert, können sie bislang nicht erklären. Auch wenn die von ihnen gefundenen Größenordnungen nur gering gewesen seien, könnten die Ergebnisse vor dem Hintergrund, wie häufig diese Schmerzmittel eingenommen werden, wichtig sein, glauben die Forscher. Nehme man an, dass Schmerzmittel tatsächlich einen Rückgang des Hörvermögens verursachen können, würde dies bedeuten, dass ungefähr 5,5 Prozent des bei den Teilnehmerinnen aufgetretenen Hörverlusts mit der Einnahme von Paracetamol und Ibuprofen zusammenhingen, errechnete Curhan.
Ein schlechtes Gehör kann tiefgreifende Auswirkungen auf die Lebensqualität haben und betrifft viele Menschen. Daher sei es laut Curhan wichtig, mögliche Risikofaktoren dafür, wie die Einnahme von Schmerzmitteln, zu erkennen, um die Gefahr eines Hörverlusts schon vor seinem Entstehen zu verringern oder sein Fortschreiten zu verlangsamen.
HH