13.04.2015
Selbst wenn Schmerzmittel ohne Rezept erhältlich sind, rät die Apothekerkammer Niedersachsen, diese nie bedenkenlos anzuwenden. In der Selbstbehandlung sollen die Präparate nicht länger als drei bis vier Tage hintereinander und an nicht mehr als zehn Tagen pro Monat eingenommen werden. Im Gespräch mit dem Apotheker lassen sich überdies gefährliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten erkennen und ausschließen.
Überschreiten Patienten in der Selbstbehandlung mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln wie Ibuprofen, Acetylsalicylsäure (ASS) oder Diclofenac die empfohlene Dosierung oder nehmen sie diese zu lange ein, steigt das Risiko für Magengeschwüre und Nierenschäden. Andere Schmerzmittel, z. B. Paracetamol, können in zu hohen Dosen die Leber schädigen. Werden gleichzeitig zu den Schmerzmitteln vom Arzt verordnete Mittel eingenommen, sind Wechselwirkungen möglich. So kann die Kombination von Cortison mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln zu Magenreizungen oder -blutungen führen. Zudem können Schmerzmittel, in höherer Dosis verabreicht, die Wirkung von Blutdrucksenkern verringern. Therapien, die die Blutgerinnung hemmen, werden ernsthaft gefährdet, nimmt der Patient gleichzeitig ein Medikament mit ASS ein.
Die Beratung durch einen erfahrenen Apotheker bei der Selbstmedikation ist stets empfehlenswert. Im höheren Maße gilt das vor allem für Kinder, Asthmatiker, Allergiker, chronisch Kranke, Schwangere, ältere Menschen, Nierenkranke und für Menschen, die mehrere Medikamente einnehmen müssen. Apotheker sind darin geschult, die Wirkung unterschiedlicher Schmerzmittel einzuordnen, eine passgenaue Medikation sicherzustellen und die Betroffenen umfassend zu beraten.
AK Nds/RF