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23.04.2024
Verschiedene Gene sind dafür bekannt, mit einer stärkeren oder schwächeren Handgreifkraft einherzugehen. Ein daraus berechneter Schätzwert für die Handgreifkraft stand mit verschiedenen Krankheiten im Zusammenhang, darunter Herz- und Lungenerkrankungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates und des Bindegewebes, Krebs, Stürze, Knochenbrüche sowie psychische und kognitive Störungen. Dabei galt: Je höher die erbliche Veranlagung für eine hohe Greifkraft, umso geringer die Wahrscheinlichkeit dieser Erkrankungen. Außerdem war die allgemeine Sterblichkeit sowie die durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen geringer bei Menschen, deren Gene auf eine hohe Greifkraft hindeuten. Teilweise unterschieden sich die Geschlechter. So war die Veranlagung für eine hohe Greifkraft bei Frauen mit einem niedrigeren BMI verbunden, aber nicht bei Männern.
Besonders deutlich wurde der Effekt bei der degenerativen Gelenkerkrankung Polyarthrose: Hier betrug der Unterschied zwischen Personen entsprechend ihrer erblichen Veranlagung bis zu 23 Prozent, bei Demenz bis zu 21 Prozent.
„Basierend auf unseren Ergebnissen werden Muskelkraft, kognitive Funktionen und depressive Störungen teilweise durch denselben genetischen Hintergrund beeinflusst“, schreiben die Forschenden in der Fachzeitschrift „The Journals of Gerontology: Series A“. Sie vermuten, dass die genetische Veranlagung für eine höhere Muskelkraft dazu beiträgt, sich im Alter von Krankheiten zu erholen und vollständig wieder auf die Beine zu kommen.
Quelle: DOI 10.1093/gerona/glae064