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24.06.2022
Einige Ergebnisse der Studie bestätigen frühere Beobachtungen: So hatten Menschen mit einem hohen Body-Mass-Index (BMI) ein erhöhtes Infektionsrisiko. Asthma dagegen erhöhte das Risiko für eine Ansteckung mit SARS-CoV-2 nicht. Besonders überraschte die Forschenden, dass sich Personen mit einer Lebensmittelallergie deutlich seltener infizierten. Ihr Risiko für eine Coronavirus-Infektion war in der Studie nur halb so hoch. Das berichtet das US-amerikanische National Institute of Allergy and Infectious Diseases in einer Pressemitteilung.
"Warum ist das so?", fragten sich die Forschenden um Dr. Max A. Seibold von National Jewish Health in Denver. Sie konnten ausschließen, dass die Personen mit Nahrungsmittelallergie wegen der Allergie seltener aus dem Haus und zum Beispiel deutlich seltener in Restaurants – einem möglichen Ansteckungsort – gingen. Hier gab es laut der Pressemeldung nur einen geringen Unterschied zwischen den Gruppen.
Die Forschenden spekulieren vielmehr, dass eine Art von Entzündung, die bei Personen mit Lebensmittelallergien gängig ist, das verringerte Infektionsrisiko erklären könnte. Seibold war zuvor schon an Untersuchungen beteiligt, die zeigen, dass eine allergische Typ-2-Entzündung die Konzentration an ACE2-Rezeptoren reduziert. Dieser Rezeptor ist die Eintrittspforte für das Virus in die Wirtszelle. Weniger ACE-2-Rezeptor könnten also bei Personen mit Lebensmittelallergie dazu führen, dass es dem Virus erschwert wird, Zellen zu infizieren. Die Studie veröffentlichte das „Journal of Allergy and Clinical Immunology“.
Quelle: DOI 10.1016/j.jaci.2022.05.014