27.04.2017
Wenn wir uns wohlfühlen, tut das der Gesundheit gut? Vielleicht nicht immer. Einer niederländischen Studie zufolge könnte eine Umgebung, deren Temperatur nicht immer der Wohlfühltemperatur entspricht, zu Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes oder Übergewicht verhindern.
War die Temperatur in Innenräumen leicht kalt oder warm und bewegte sich somit außerhalb der Komfortzone von 21 bis 22 Grad Celsius, steigerte dies die Stoffwechselaktivität und den Energieverbrauch. Dies berichten Forscher um Professor Wouter van Marken Lichtenbelt von der Universität Maastricht im Fachblatt Building Research & Information. Dies könne möglicherweise dabei helfen, Übergewicht zu reduzieren, glauben die Forscher. Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes beeinflusse leichte Kälte den Zuckerstoffwechsel. Nach zehn Tagen periodisch auftretender Kälte war bei Diabetes-Patienten zudem eine um 40 Prozent gesteigerte Insulinsensibilität nachweisbar. Diese Ergebnisse für die Therapie der Zuckerkrankheit seien sogar mit den derzeit zur Verfügungen stehenden pharmazeutischen Möglichkeiten vergleichbar, schreiben die Forscher im Fachmagazin Building Research & Information.
Variable Innenraumtemperaturen seien dabei nicht zwingend mit Unbehagen gleichzusetzen. So komme es durchaus zu einer Akklimatisierung, wenn man sich für längere Zeit aus der Temperatur-Komfortzone herausbewege. Zum anderen könnten sich abwechselnde niedrige und hohe Temperaturen sogar angenehm empfunden werden. Aufgrund der positiven Ergebnisse empfehlen die Wissenschaftler, in Wohnungen und Büros dynamische Umgebungsbedingungen zu schaffen, die sich verändernde Temperaturen mit einschließen.
HH