Dr. Karen Zoufal
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10.03.2021
Sogenannte Katechine aus grünem und schwarzem Tee aktivieren bestimmte Ionenkanäle, durch die Kaliumionen aus Zellen gelangen können. Da solche Ionenkanäle in der glatten Muskulatur von Blutgefäßen gefunden werden, gehen die Forscher der University of California davon aus, dass die Substanzen aus Tee die Blutgefäße entspannen.
Schon frühere Studien hatten gezeigt, dass grüner und schwarzer Tee den Blutdruck senken können, und man wusste bereits, dass Katechine daran beteiligt sind. Das neu gewonnene Wissen, dass sie Ionenkanäle aktivieren, die Kaliumionen passieren lassen, könnte nun auch zur Entwicklung neuer blutdrucksenkender Medikamente beitragen, so die Hoffnung der Forscher. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift „Cellular Physiology and Biochemistry“ veröffentlicht.
Schwächt Milch im Tee den Effekt ab?
Schwarzer Tee wird häufig mit Milch getrunken. Obwohl Milch in der Studie die vorteilhaften Wirkungen von Tee in Laborexperimenten verringerte, gehen die Forscher davon aus, dass dies beim Menschen nicht der Fall ist: „Wir glauben nicht, dass man beim Trinken von Tee auf Milch verzichten muss, um die vorteilhaften Eigenschaften von Tee zu nutzen. Wir gehen davon aus, dass sich die Katechine im Magen von den Milchproteinen trennen“, sagte Dr. Geoffrey Abbott von der Universität of California. Diese Annahme wird durch andere Studien bestätigt, die die blutdrucksenkende Wirkung von Tee unabhängig vom Zusatz von Milch belegen.
Bei 35 Grad scheinen die Katechine ihre optimale Wirkung zu entfalten. Auch dies ist kein Problem, denn unabhängig davon, ob Tee kalt oder heiß getrunken wird: Durch die Körpertemperatur entfalten sie automatisch ihre optimale Wirkung.
Quelle: DOI 10.33594/000000337