13.06.2013
Nimmt sich ein nahestehender Mensch aus Familie oder Freundeskreis das Leben, ist dies immer eine schreckliche Tragödie. Oft bleibt die Frage nach dem Warum. Eine neue Studie kanadischer Wissenschaftler fand ungewöhnliche Antworten darauf, die helfen könnten, Selbstmorden vorzubeugen.
Die Forscher der University of British Columbia hatten 120 Studenten mittels eines eigens entwickelten, wissenschaftlich getesteten Fragebogens befragt. Die Teilnehmer hatten innerhalb der vorangegangenen drei Jahre einen Selbstmordversuch mit dem klaren Ziel zu sterben unternommen. Es stellte sich heraus, das viele Gründe, von denen man allgemein annimmt, dass sie eine wichtige Rolle bei diesem drastischen Schritt spielen, bei den Studenten relativ selten vorkamen. So waren Selbstmordversuche nur selten das Resultat von Impulsivität, ein Hilfeschrei oder der Versuch, finanziellen oder anders gearteten Problemen zu entkommen, schreiben die Forscher. Zwei Beweggründe, die dagegen durchgängig genannt wurden, waren Hoffnungslosigkeit und überwältigendes emotionales Leid. Standen diese inneren Faktoren im Vordergrund, war der Wunsch zu sterben bei den Selbstmordversuchen am größten, so die Forscher.
Damit liefere ihre Arbeit Ärzten und Wissenschaftlern ein neues Hilfsmittel, um Selbstmorden besser vorzubeugen, die Behandlung zu verbessern und die Wahrscheinlichkeit für weitere Versuche zu verringern, schreiben die Wissenschaftler im Fachblatt Suicide and Life-Threatening Behavior. "Zu wissen, warum sich jemand das Leben nehmen möchte, ist von entscheidender Bedeutung, denn es sagt uns, wie wir ihm am besten helfen können", sagt der Psychologe David Klonsky.
HH