23.03.2017
Menschen, die Alkohol in moderaten Mengen trinken, haben im Vergleich zu abstinenten Personen ein geringeres Risiko, wegen einiger Herz-Kreislauf-Erkrankungen einen Arzt aufsuchen zu müssen. Das zeigt eine Analyse von mehr als 1,93 Millionen Patientenakten, wie Forscher der University of Cambridge und des University College London im Fachblatt The BMJ berichten. Dies galt zum Beispiel für Angina pectoris, Herzinfarkt, die periphere arterielle Verschlusskrankheit, Herzschwäche, Aneurysmen der Bauchaorta sowie dem ischämischen Schlaganfall, bei dem es zu einem Gefäßverschluss im Gehirn kommt. Bei anderen Herz-Kreislauf-Krankheiten wie Schlaganfällen oder dem plötzlichen Herztod fanden die Forscher keinen Zusammenhang zum moderaten Trinken.
Als moderate Mengen definierten die Forscher nicht mehr als 14 Alkohol-Einheiten (etwa 112 Gramm Alkohol) pro Woche. Eine Einheit entspreche dabei einem kleinen Glas Bier (250 ml), ein Glas Wein entspreche bereits 1,5 Einheiten. Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass die Rolle von Alkohol für die Herzgesundheit nicht allgemein betrachtet werden könne, sondern für die verschiedenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen separat beurteilt werden müsse. Insgesamt sollten ihre Ergebnisse jedoch niemanden, der keinen Alkohol trinkt, dazu ermutigen, aus Gesundheitsgründen damit anzufangen, betonen die Forscher nachdrücklich. Um das persönliche Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken, gebe es andere, effektivere Möglichkeiten: zum Beispiel die körperliche Aktivität zu steigern oder mit dem Rauchen aufzuhören.
HH