Gesund leben

Sind auch Fleisch und Milchprodukte gesund für das Herz?

30.08.2018

Was alles zu einer herzgesunden Ernährung gehört, schien lange Zeit klar. Eine neue Studie deutet nun allerdings darauf hin, dass man hier vielleicht umdenken muss. Weltweit betrachtet tragen den Ergebnissen zufolge auch nicht-verarbeitetes Fleisch und Milchprodukte zur Herzgesundheit bei.

Auch Fleisch und Milch können zur Herzgesundheit beitragen.
Eine neue Studie deutet darauf hin, dass verarbeitetes Fleisch und Milchprodukte dem Herzen nicht schaden - sogar im Gegenteil.
© W. Heiber Fotostudio - Fotolia.com

Obst und Gemüse, Nüsse, Hülsenfrüchte und Fisch gehören nach wie vor zu einer herzgesunden Ernährung. Aber auch Milchprodukte und Fleisch können zu einem gesunden Herz und einem langen Leben beitragen, sagte Professor Salim Yusuf von der McMaster University in Hamilton, Kanada, auf dem Europäischen Kongress für Kardiologie in München. „Das weicht von den derzeitigen Ernährungsempfehlungen ab“, so Yusuf. Wie aus der aktuellen Studie hervorging, hatten Menschen mit einer Diät, die Obst, Gemüse, Nüsse, Fisch, Milchprodukte und Fleisch beinhaltete, das niedrigste Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erkranken oder daran zu versterben. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift The Lancet nachzulesen.

Im Hinblick auf Fleisch beziehen sich die Ergebnisse allerdings nur auf nicht-verarbeitetes Fleisch, betonen die Forscher. Außerdem sei es ratsam, raffinierte Kohlenhydrate wie Weißmehl oder Haushaltszucker zu reduzieren. Die Studienergebnisse dürften zudem nicht als Freibrief für einen exzessiven Konsum von Fleisch und fettem Käse gesehen werden, sondern als Plädoyer für eine ausgewogene Ernährung, heißt es in einer Mitteilung Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

Um herauszufinden, welche Bestandteile eine herzgesunde Ernährung ausmacht, hatten Yusuf und sein Team basierend auf früheren Studien einen Maßstab für die Ernährungsqualität entwickelt. In ihrer Arbeit verglichen die Forscher Daten aus fünf Studien mit mehr als 218.000 Menschen aus über 50 Ländern und fünf Kontinenten, die anhand ihrer Ernährungsqualität in fünf Gruppen eingeteilt worden waren. „Was für eine globale Bevölkerung eine qualitativ hochwertige Ernährung darstellt, muss überdacht werden“, so das Fazit von Yusuf.

HH

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