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04.01.2023
In einer finnischen Studie hatten sich im Vergleich zur üblichen Reha durch Singen die alltägliche Kommunikation und die Sprachfunktion nach fünf und neun Monaten deutlich verbessert. Die soziale Teilhabe der Patienten war größer und die Belastung der Pflegenden geringer.
Schlaganfall-Patienten, die unter schweren Sprachstörungen leiden, behalten häufig die Fähigkeit zu singen. Das Forschungsteam der Universität Helsinki hat deshalb Gesang in der Gruppe und einzeln sowie als Tablet-gestütztes Gesangstraining in die Reha einbezogen. Die Patienten wurden dabei durch einen Musiktherapeuten und einen Chorleiter angeleitet. Neben dem Gesang im Chor gab es eine individuelle melodische Intonationstherapie, bei der Melodie und Rhythmus verwendet werden, um schrittweise vom Singen zur Sprachproduktion zu gelangen.
„Zusätzlich zum Training der Sprachproduktion bietet die gruppenbasierte Rehabilitation eine hervorragende Gelegenheit zur gegenseitigen Unterstützung sowohl für die Patienten als auch für ihre Familien“, sagte Sini-Tuuli Siponkoski, Erstautorin der Studie, die in dem Fachmagazin „Brain Communications“ erschienen ist.
Etwa 40 Prozent der Betroffenen haben nach einem Schlaganfall Schwierigkeiten mit dem Sprechen oder dem Verstehen von Sprache. Bei der Hälfte von ihnen hält die Sprachstörung ein Jahr oder länger nach dem Schlaganfall an. Dies beeinträchtigt ihre Lebensqualität stark und führt häufig zu sozialer Isolation.
Quelle: DOI 10.1093/braincomms/fcac337