20.01.2020
Smartphones spielen im Alltag von jungen Menschen eine wichtige Rolle. So viele Vorteile die Geräte auch haben, gibt es doch auch eine Schattenseite: Eine belgische Studie zeigt etwa, dass die Schlafqualität und -dauer von Studenten sinkt, wenn sie häufig das Handy nutzen. Das könnte sich auch auf das Abschneiden von Prüfungen auswirken.
Eine Befragung von 1.889 Studenten zeigte: Wer überdurchschnittlich häufig das Smartphone nutzt, schläft schlechter. Bei ihnen war die Wahrscheinlichkeit für einen qualitativ hochwertigen Schlaf um elf Prozent geringer, und sie schliefen durchschnittlich zwölf Minuten weniger pro Nacht. Bei Studentinnen war der Effekt noch stärker ausgeprägt, die häufige Smartphone-Nutzung reduzierte die Wahrscheinlichkeit für eine gute Schlafqualität um 20 Prozent.
Die Gründe können vielfältig sein: Smartphone-Aktivitäten können etwa Emotionen wecken und uns aufwühlen, und Benachrichtigungen während der Nacht den Schlaf unterbrechen. Darüber hinaus könnte das Licht der Smartphones die Produktion von Schlafhormonen reduzieren.
Große Angst, etwas zu verpassen
Viele Smartphone Nutzer haben auch Angst, längere Zeit „abwesend“ zu sein, was als „FOMO“ (fear-of-missing-out) bezeichnet wird. Simon Amez von der Universität Gent erklärt: „Die Studenten haben das Bedürfnis, jederzeit erreichbar zu sein, und möchten nichts verpassen, was in ihrem sozialen (Online-)Umfeld passiert. Diese Angst, etwas zu verpassen, kann zur Produktion von Stresshormonen führen, die wiederum die Nachtruhe stören.“ Den stärkeren Zusammenhang bei Frauen erklären die Forscher damit, dass sie anfälliger für Stress in Bezug auf soziale Medien sind und dazu neigen, mehr zu grübeln.
Ein guter Schlaf ist aber wichtig, denn frühere Forschungen der Arbeitsgruppe haben einen kausalen Zusammenhang zwischen guter Schlafqualität und schulischen Leistungen gezeigt: Eine Verbesserung der Schlafqualität führte zu einer Steigerung der Prüfungsergebnisse um fünf Prozent.
ZOU