ZOU
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22.04.2022
Verschiedene Hersteller bieten Smartwatches und Fitnessarmbänder an, die in der Lage sind, über Photoplethysmografie (PPG) Vorhofflimmern zu erkennen. Mehrere Studien haben bereits gezeigt, dass dies gut funktioniert. Eine neue Langzeitstudie hat nun bestätigt, dass die Geräte geeignet sind, um Personen mit bisher unbekanntem Vorhofflimmern – eine der häufigsten Formen von Herzrhythmusstörungen – zu identifizieren.
Unter knapp drei Millionen Teilnehmern mit PPG-fähigen Geräten kam es binnen vier Jahren 12.244-mal zu einem Alarm – also bei etwa einer von 200 Personen. 5.277 von ihnen ließen sich nach dem Alarm kardiologisch untersuchen, und bei 94 Prozent war Vorhofflimmern nachweisbar. Prof. Yutao Guo aus Peking, die die Daten auf dem Kongress des American College of Cardiology in Washington vorstellte, folgert daraus, dass PPG-fähige Wearables gut geeignet sind, um Patienten mit unbekanntem Vorhofflimmern zu identifizieren.
App erkennt auch Atemaussetzer im Schlaf
Die verwendete App hatte noch eine weitere, neue Funktion: Sie wurde auch verwendet, um den Verdacht auf Atemaussetzer im Schlaf (Schlafapnoe) anzuzeigen. Dafür wird die Sauerstoffsättigung geschätzt. Es zeigte sich, dass die Personen mit Verdacht auf Schlafapnoe auch ein um etwa 50 Prozent höheres Risiko für Vorhofflimmern hatten.
Die Studienteilnehmer waren durchschnittlich 37 Jahre alt – also eine relativ junge Gruppe mit einem insgesamt niedrigen Risiko für Herzrhythmusstörungen und Schlafapnoe. Damit es möglichst nicht zu vielen beunruhigenden Fehlalarmen kam, war der in der App verwendete Algorithmus zur Erkennung von Vorhofflimmern relativ streng eingestellt.