Bei jeder der für Kinder obligatorischen Vorsorgeuntersuchungen, auch U-Untersuchungen genannt, misst der Arzt unter anderem die Körperlänge und trägt den Wert in eine Wachstumskurve ein. Damit lässt sich über die Jahre feststellen, ob das Kind wie erwartet wächst. "Normalerweise findet sich jeder Mensch in den ersten Lebensjahren auf der Perzentile für die Körperlänge ein, die ihm von seinen Eltern genetisch vorgegeben wurde", sagt Dr. med. Dirk Schnabel, Leiter des interdisziplinären sozialpädiatrischen Zentrums der Charité, Berlin. "Auf dieser verbleibt er in der Regel bis zum Abschluss des Wachstums."
Diese sogenannten Perzentilen sind Prozentangaben. Liegt ein Kind beispielsweise mit der Körpergröße auf der 25. Perzentile, bedeutet das, dass 25 Prozent der Gleichaltrigen kleiner sind. "Wer kleine Eltern hat, wird im Bereich der unteren Perzentilen wachsen", fasst der Experte zusammen. Einen ungefähren Eindruck, auf welche Körpergröße das später bei normalem Wachstum hinauslaufen wird, gibt die sogenannte genetische Zielgröße. Sie lässt sich recht einfach berechnen.
Für Mädchen und Jungen gelten jedoch verschiedene Formeln:
- Mädchen: Größe des Vaters (in Zentimetern) plus Größe der Mutter (in Zentimetern), das Ergebnis durch 2 teilen, davon dann 6,5 abziehen.
- Jungen: Größe des Vaters plus Größe der Mutter, das Ergebnis durch 2 teilen, dazu dann 6,5 hinzuzählen. Die Ergebnisse zeigen die jeweiligen Zielgrößen in Zentimetern. Von diesen errechneten Werten kann es natürlich in der Realität Abweichungen geben.