Bemerkt man die Hautrötung schnell genug und ist der Sonnenbrand erst im Entstehen, kann der Einsatz lokal wirksamer Antihistaminika lohnen. Sie enthalten Wirkstoffe wie Chlorphenoxamin, Dimetinden oder Bamipin.
Echte Verbrennung
In späteren Sonnenbrand-Stadien, die meist einem Verbrennungsgrad der Haut von eins oder zwei entsprechen, beruhigen Präparate die schmerzende Haut, die Hydrocortison oder Hydrocortisonacetat enthalten. In Konzentrationen bis 0,5 Prozent sind sie in Apotheken ohne Rezept erhältlich. Bei der Anwendung wichtig: Weil die Gesichtshaut besonders dünn ist und deshalb mehr Arzneistoff über die Haut in den Körper gelangen kann, hier immer die niedrigere Wirkstoff-Konzentration von 0,25 Prozent einsetzen. Für alle anderen Körperareale mit Sonnenbrand eignen sich auch die Präparate mit 0,5 Prozent der oben genannten Wirkstoffe. Auch lokal wirksame, den Schmerz betäubende Mittel, sogenannte Lokalanästhetika, helfen. Sie werden als Lotion aufgetragen und enthalten zum Beispiel Polidocanol.
Entzündungshemmer zum Einnehmen
Von Après-sun-Präparaten sollte man bei Sonnenbrand die Hände lassen, sie können die geschädigte Haut zusätzlich reizen. Das gilt auch für jegliche Art von Hausmitteln wie Mehl, Honig oder Ähnliches. Manchmal schmerzt ein Sonnenbrand so stark und die Haut ist so weit entzündet, dass nur Schmerzmittel zum Einnehmen Linderung bringen. Dazu eignen sich Acetylsalicylsäure, Diclofenac oder Naproxen. In diesen Fällen sollte jedoch auch ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Speziell bei Kindern grenzt es an Körperverletzung, wenn Eltern ihre Kinder nicht ausreichend vor einem Sonnenbrand schützen. Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor, die passende Kleidung und immer wieder Aufenthalte im Schatten helfen normalerweise, Sonnenbrände zu vermeiden – bei Kindern und Erwachsenen.
Apothekerin Isabel Weinert