08.11.2018
Kinder, die im Sommer geboren wurden, brauchen häufiger eine Brille. Das haben britische Forscher herausgefunden, die sich mit den Risikofaktoren für Kurzsichtigkeit beschäftigt hatten.
Ein Geburtstag im Sommer erhöht offenbar das Risiko, kurzsichtig zu werden. Als mögliche Erklärung nennen die Forscher, dass diese Kinder jünger mit der Schule beginnen, wo sie vermehrt im Nahbereich arbeiten. Auch stundenlanges Computerspielen ist den Ergebnissen der britischen Langzeitstudie ein Risikofaktor. Die Wissenschaftler vermuten, dass dies vor allem darauf zurückzuführen ist, dass sich Kinder durch die am PC verbrachte Zeit insgesamt weniger im Freien aufhalten – ein Faktor, der schon lange mit Kurzsichtigkeit in Zusammenhang gebracht wird. Mit durchschnittlich elf Jahren erhielten die untersuchten kurzsichtige Kinder eine Brille.
Bei Kurzsichtigkeit sind nahe Objekte gut zu erkennen, während entfernte Dinge unscharf wahrgenommen werden. Sie birgt die Gefahr, sich im Erwachsenenalter weiter zu verschlechtern. Weltweit wird Kurzsichtigkeit immer häufiger: 2010 waren 1.950 Milliarden Menschen betroffen, 2050 sollen es Schätzungen zufolge 4.775 Milliarden sein.
In der britischen Langzeitstudie wurden 1991 Zwillinge, die zwischen 1994 und 1996 geboren wurden, bis zu einem Alter von etwa 16 Jahren beobachtet. In dieser Zeit wurde ihre Sehstärke mehrfach beim Optiker gemessen, weitere Daten wurden mit Hilfe von Fragebögen ermittelt. Die Studienautoren weisen darauf hin, dass ein Großteil der Daten aus der Zeit vor der massiven Verwendung digitaler Medien stammte, die den Lebensstil in den letzten Jahren noch einmal deutlich verändert hat.
ZOU/NK