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14.07.2022
In Tierversuchen, bei denen untersucht wurde, wie Sonnenlicht bei Mäusen zu Hautkrebs führt, bemerkten Forscher, dass die männlichen Mäuse anscheinend hungriger wurden, wenn sie UV-Licht ausgesetzt waren. Eine Auswertung von Daten aus einer nationalen Umfrage zur Gesundheit und Ernährung bestätigte dann, dass dieser Zusammenhang auf für Menschen zutrifft: Männer aßen in den Sommermonaten tendenziell mehr als in anderen Jahreszeiten – sie nahmen etwa 15 Prozent mehr Kalorien zu sich. Die Nahrungsaufnahme der Frauen änderte sich im Jahresverlauf nicht.
Die Forscher nahmen das „Hungerhormon“ Ghrelin genauer unter die Lupe, das vor allem von Zellen des Magens produziert wird. Über das Blut gelangt das Hormon ins Gehirn und erzeugt dort Hungergefühle. In Versuchen war bei männlichen Mäusen einen Anstieg der Ghrelin-Spiegel zu beobachten, wenn sie UVB-Strahlung ausgesetzt waren. Ähnlich verhielt es sich bei Männern, die im Labor UV-Licht ausgesetzt waren. In der Fachzeitschrift „Nature Metabolism“ erklären die Forscher, warum es bei Frauen zu keiner Ghrelin-Ausschüttung kommt: Östrogen verhindert die Aktivierung des Gens für Ghrelin durch die UV-Strahlung, so dass sich Frauen im Sommer nicht vermehrt auf Nahrungssuche machen.
Quelle: DOI 10.1038/s42255-022-00587-9