Was ist das? - Definition
Sonnenbrand ist eine akute Entzündung der Haut. Dafür verantwortlich ist der UV-Anteil des Sonnenlichts oder einer künstlichen Strahlenquelle. Normal empfindliche Haut "verbrennt", wenn sie zuviel dieser Strahlung abbekommt. Sie rötet sich, schwillt an, brennt und juckt. Die Reaktion ist streng auf die bestrahlten Hautstellen beschränkt.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Dermatitis solaris
- Akute Lichtdermatose
- Erythema solare
- UV - Erythem
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Die Haut verfügt über Schutz- und Reparaturmechanismen, die unter anderem eine Schädigung durch UV-Strahlen verhindern sollen. Zum Schutz trägt wesentlich ein Stoff bei, der in die Haut eingelagert ist: Melanin. Dieser Pigmentfarbstoff lässt unsere Haut braun erscheinen. Ein Sonnenbrand entsteht, wenn die Pigmentierung der Haut, die normalerweise die UV-Strahlung abblockt, nicht ausreicht. Das ist vor allem bei sehr hellhäutigen Menschen und bei intensiver Sonneneinstrahlung der Fall. Vor allem durch das energiereiche UV-B Licht werden zunächst in der äußersten Hautschicht, der Epidermis, Hornhautzellen zu so genannten Sonnenbrandzellen verändert, das heißt sie werden vor allem aufgeweicht und aufgelockert. Die Strahlen können so in tiefere Hautschichten eindringen, wo sie vermehrt körpereigene Botenstoffe (Histamin, Prostaglandin) freisetzen. Diese sind verantwortlich für Entzündungen. Durch erweiterte Blutgefäße wird die Haut rot, Flüssigkeit tritt ins Gewebe aus. Die Haut spannt, schwillt an und kann sogar Blasen bilden. Histamin ist auch verantwortlich für den Juckreiz.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Anzeichen für einen Sonnenbrand sind Rötung, Schwellung oder gar Blasenbildung in Kombination mit Brennen und Jucken auf den sonnenbestrahlten Hautpartien. Wie sehr die Haut reagiert, hängt von äußeren Faktoren, wie der Intensität der Strahlung, klimatischen Bedingungen und individuellen Faktoren, wie dem Hauttyp ab. Die ersten Symptome treten etwa 4 - 8 Stunden nach dem Sonnenbad auf und haben nach 24 - 36 Stunden ihren Höhepunkt.
Da die Hautschädigung von leicht entzündet bis schwer verbrannt reichen kann, unterscheidet man drei Schweregrade
- Grad 1 : schmerzhafte Rötung, Schwellung, Juckreiz
- Grad 2 : Blasenbildung
- Grad 3 : weitgehende Zerstörung und Ablösung der Oberhaut.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Normalerweise ist ein Sonnenbrand nach ein bis zwei Wochen ausgeheilt. Während dieser Zeit schuppt sich die Haut vermehrt. Was zurückbleibt ist eine Hautverdickung (Lichtschwiele) und die Bräunung durch den eingelagerten Farbstoff Melanin (Hyperpigmentierung).
Bei einem schweren Sonnenbrand können entstellende, helle (depigmentierte) Narben zurückbleiben.
Wer sehr häufig Sonnenbrand hat oder auch hatte (auch wenn diese Jahrzehnte zurückliegen), erhöht sein Risiko an Hautkrebs zu erkranken. Besonders gefährdet sind hellhäutige Menschen und Kinder.
Die Hautalterung wird beschleunigt, was sich durch äußere Zeichen wie Faltenbildung und Altersflecken bemerkbar macht.
Zusammengefasst heißt das: Die Haut vergisst nichts!
Sonnenbrand im Gesicht kann auch begleitet sein von einer Bindehaut- oder Hornhautentzündung des Auges.
Sind größere Flächen betroffen, kann es eventuell zu Fieber, Schüttelfrost, Kreislaufproblemen und Übelkeit kommen. Auf jeden Fall an einen Hitzschlag denken und unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Die phototoxische Reaktion zeigt eine ähnliche Symptomatik. Sie tritt aber später nach Sonnenbestrahlung auf und setzt zusätzlich einen Kontakt mit dem so genannten Sensibilisator voraus. Das ist ein bestimmter Stoff, der mit UV-Licht zusammen die Reaktion auslöst.
Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
- In der akuten Phase die verbrannten Stellen mit feuchten Umschlägen kühlen.
- Damit die Haut besser heilen kann, feuchtigkeitsspendende Lotionen zum Beispiel mit Aloe auftragen.
- Viel trinken gegen die "innere Austrocknung".
- Auf alle Fälle die Sonne meiden, bis die Haut sich regeneriert hat.
- Jeder sollte die Eigenschutzzeit seiner Haut kennen und den richtigen Lichtschutz (lieber höher!) für die unbekleidete Haut wählen. Vor allem die Sonnenplateaus wie Nase, Schultern und Fußrücken gut eincremen.
- Zwischen 11 und 15 Uhr die direkte Sonne meiden, dann ist sie um ein Vielfaches stärker.
Bearbeitungsstand: 09.07.2012
Quellenangabe:
Moll, Dermatologie, (2010), 7. Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.