11.04.2014
Zwar wird Schwangeren und Frauen, die es werden wollen, geraten, sich ausreichend mit Folsäure zu versorgen. Australische Forscher warnen nun jedoch vor einem allgegenwärtigen "Folsäure-Räuber": der Sonne. Zu lange Sonnenbäder könnten demnach den Folsäurespiegel wieder senken.
In ihrer Studie mit 45 jungen Frauen verringerte eine starke Sonnenlichtexposition den Folsäurespiegel um bis zu 20 Prozent, schreiben die Forscher im "Journal of Photochemistry and PhotobiologyB: Biology". Der stärkste Effekt sei bei Frauen aufgetreten, die zwischen 10 und 15 Uhr, also in der Zeit der stärksten UV-Einstrahlung, im Freien waren und sich kaum vor der Sonne schützten. Ihre Folsäure-Werte bewegten sich an der Untergrenze des Normalbereichs. Damit lag bei ihnen zwar noch kein absoluter Folsäuremangel vor, die Werte lagen aber unterhalb der Menge, die Ärzte im Hinblick auf eine Schwangerschaft empfehlen, so die Forscher. Dies sollten Schwangere und Frauen mit Kinderwunsch berücksichtigen und zu lange Sonnenbäder vermeiden.
"Eine ausreichende Versorgung mit Folsäure kann die Gefahr einer Fehlgeburt verringern und das ungeborene Kind vor Neuralrohrdefekten wie einem offenen Rücken schützen", sagt Professor Michael Kimlin von der Queensland University of Technology. Folsäure ist ein B-Vitamin, das in vielen Nahrungsmitteln natürlich vorkommt. Beispiele hierfür seien grüne Blattgemüse wie Spinat, Zitrusfrüchte, Hülsenfrüchte oder Vollkornprodukte, so Kimlin. Im Handel sind darüber hinaus Lebensmittel erhältlich, die mit Folsäure angereichert wurden, beispielsweise Speisesalz. Auch Folsäure-Präparate aus der Apotheke können vor einem Mangel schützen.
HH