26.03.2020
Besonders die „online-Welt“ hält viele Menschen abends länger wach als geplant. Möglicherweise sind aber selbst geringe Verzögerungen schlecht für die Gesundheit: Personen, die nur 30 Minuten später als üblich ins Bett gingen, hatten bis zum nächsten Tag eine höhere Ruheherzfrequenz, die auf ein erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko hindeutet. Das berichten US-Forscher im online Fachjournal npj Digital Medicine.
Schlafmangel beeinträchtigt die Gesundheit und trägt u. a. zu Diabetes, Schlaganfall und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei. Aber nicht nur ausreichend Schlaf ist wichtig, sondern auch regelmäßige Schlafenszeiten. Forscher der Universität Notre Dame in Indiana (USA) haben festgestellt, dass Personen, die eine halbe Stunde später als üblich ins Bett gingen, eine deutlich höhere Ruheherzfrequenz aufwiesen, die bis zum nächsten Tag anhielt. Je größer die Verspätung war, desto höher war der Anstieg der Ruheherzfrequenz.
„Wir wissen, dass eine Erhöhung der Ruheherzfrequenz ein größeres Risiko für die Herz-Kreislauf-Gesundheit bedeutet“, sagte Prof. Nitesh Chawla. „Wenn Sie nicht jeden Abend zur gleichen Zeit ins Bett gehen, erhöht sich Ihre Ruheherzfrequenz nicht nur während Sie schlafen, sondern dies überträgt sich auch auf den nächsten Tag – selbst, wenn Sie sieben Stunden pro Nacht schlafen.“
Überraschenderweise zeigte sich auch beim früheren Schlafengehen, mehr als eine halbe Stunde vor der normalen Schlafenszeit, eine Erhöhung der Ruheherzfrequenz. In diesem Fall normalisierte sie sich aber während der Nacht und war am nächsten Tag ausgeglichen. „Für Schichtarbeiter und Personen, die häufig reisen, ist es eine Herausforderung, jede Nacht zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen. Eine gesunde Schlafenszeit so gut wie möglich einzuhalten ist der erste Schritt. Aber es ist genauso wichtig, daran festzuhalten“, meint Chawla.
ZOU