GesellschaftGesundheitspolitik

Spahn: Apotheken unverzichtbar, wenn es drauf ankommt

Apotheker Rüdiger Freund  |  24.09.2021

Kurz vor der Bundestagswahl hat Bundesgesundheitsminister Spahn den Deutschen Apothekertag in Düsseldorf besucht. In seiner Rede würdigte er die Arbeit der Apotheken in der Pandemie: „Die Apotheke vor Ort ist unverzichtbar, gerade wenn es darauf ankommt.“

Bei seiner Rede auf dem Deutschen Apothekertag 2021 hob Gesundheitsminister Jens Spahn die Leistungen der Apotheken in der Pandemie hervor.
© ABDA/Erik Hinz

„Wir sind gut durch die schwere Zeit gekommen“, blickte Spahn auf die letzten 18 Monate zurück. „Wir haben gut aufeinander aufgepasst und jederzeit jeden Patienten versorgen können.“ Das habe in anderen europäischen Ländern längst nicht so gut funktioniert, so dass in Deutschland teilweise Patienten aus dem Ausland versorgt wurden. Diese große Leistung des gesamten Systems erklärte er mit dem Engagement einzelner: „Das Gesundheitswesen sind 5 Millionen Menschen, die sich kümmern.

Dazu gehören auch die Apotheken und ihre Teams. Spahn unterstrich deren besondere Rolle: „Die Apotheken haben gezeigt, dass sie seit dem ersten Tag der Pandemie unverzichtbar waren.“ Fachwissen, Engagement und Verantwortung zeichneten sie dabei seiner Ansicht nach besonders aus. Er dankte den Apotheken dafür herzlich und mit Blick auf Diskussionen um Honorare und Preise in den letzten Monaten fügte er hinzu: „Wer in der Pandemie etwas leistet, darf dafür auch eine finanzielle Anerkennung bekommen.“ Das sei nur fair.

Projekte in außergewöhnlicher Größenordnung

Als Beispiele für außergewöhnliche Tatkraft nannte er die Belieferung der Arztpraxen mit Covid-19-Impfstoffen: „106 Millionen Impfungen in neun Monaten – eine logistische Meisterleistung, zu der Apotheken einen wichtigen Beitrag geleistet haben.“ Auch die Ausstellung der Impfzertifikate sei ein Digitalprojekt, das es in dieser Größenordnung und Geschwindigkeit bisher nicht gegeben habe. „Innerhalb von drei Monaten waren die Impfzertifikate bei 20 Millionen Menschen auf dem Handy verfügbar. Wir haben miteinander viel umsetzen können“, fasste er zusammen.

Spahn warb dafür, Deutschland als Pharma-Standort zu stärken, denn in der Pandemie habe sich gezeigt, wie abhängig man mittlerweile von Ländern wie China sei. „Deutschland muss wieder Apotheke der Welt werden“, forderte der Gesundheitsminister. Darüber hinaus sei eine starke Wirtschaft insgesamt die Voraussetzung für ein starkes Gesundheitswesen. Wie wichtig das ist, haben die vergangenen 18 Monate unter Beweis gestellt.

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