Wozu Speichelproben dienen, weiß jeder Krimigucker. Das Tröpfchen Spucke auf einem Wattestäbchen enthält die moderne Form des Fingerabdrucks, das für (fast) jeden Menschen einzigartige Erbmaterial (DNA). Es kann dazu beitragen, Täter zu überführen oder Tatverdächtige auszuschließen.
Dass das Erbmaterial sich über die Jahre verändert, nutzen Wissenschaftler der Universität von Kalifornien in Los Angeles (USA) für ihren neu entwickelten Test aus. Je älter ein Mensch ist, umso mehr sogenannte Methylgruppen lagern sich an die DNA an. Es handelt sich dabei um kleine "Schnipsel" aus einem Kohlenstoff- und drei Wasserstoffatmen. Kriminaler können in Zukunft wissen, wie alt die Person ist, nach der sie suchen – jedenfalls in etwa, denn das genaue Geburtsjahr lässt sich aus dem Speichel freilich nicht herauslesen. Eine Abweichung von höchstens fünf Jahren kann auftreten.
Diese Ungenauigkeit könnte von wissenschaftlichem Nutzen sein, um Alterungsprozesse genauer unter die Lupe zu nehmen. So könnte der Test dazu dienen, festzustellen, ob und inwieweit das biologische Alter (man ist so alt, wie man sich fühlt) und das chronologische Alter (steht im Personalausweis) einer Testperson zusammenfallen.
MP