04.05.2017
Es gibt Menschen, die Gummibärchen, Eiscreme oder Schokolade einfach nicht widerstehen können. Dass dabei offenbar die Leber und ein bestimmtes Hormon eine sehr wichtige Rolle spielen, fanden jetzt dänische Forscher heraus.
Ihrer Studie zufolge bestimmt ein spezielles Hormon, das abgekürzt FGF21 genannt wird, ob man in die Kategorie der Naschkatzen fällt oder nicht. Es wird von der Leber gebildet - in welcher Menge, hängt vom Erbgut des Menschen ab. Studienteilnehmer, die eine von zwei speziellen Genvarianten in ihrem Erbgut trugen, gehörten 20 Prozent häufiger zu der Gruppe von Menschen, die viele Süßigkeiten aßen. Das berichten die Forscher im Fachblatt Cell Metabolism. Der Zusammenhang zwischen diesen Erbgutvarianten und dem Verzehr von Süßem sei sehr eindeutig, sagt Matthew Gillum von der Universität Kopenhagen.
Dabei ist es wohl so, dass die Ausschüttung des Hormons den Süßhunger stoppt, also das Signal "satt" sendet. Das hatten die Forscher in einer kleinen Untersuchung mit 51 Teilnehmern herausgefunden. Jene, die keine Süßigkeiten mochten, hatten von vornherein 50 Prozent mehr von dem Hormon im Blut als Süßliebhaber. Nach Genuss eines gezuckerten Getränks, das etwa zwei Dosen Cola entsprach, stieg der Hormonpegel beider Gruppen dann jedoch in gleichem Maße an. Schon in früheren Studien mit Nagetieren und Primaten hatte sich gezeigt, dass das Leber-Hormon die Lust zu naschen dämpft. Um ein noch besseres Bild von der Dynamik des Hormons zu bekommen, planen die Forscher, ähnliche Studien mit mehr Studienteilnehmern durchzuführen.
HH