29.08.2017
Frauen mit hohen Cholesterinwerten, die mit blutfettsenkenden Medikamenten vom Typ der Statine behandelt werden, haben ein geringeres Brustkrebsrisiko. Das zeigen Daten aus einer groß angelegten Studie, die auf dem Europäischen Kardiologiekongress in Barcelona präsentiert wurden.
Frauen, zu Studienbeginn hohe Blutfettwerte hatten, erkrankten deutlich seltener an Brustkrebs. Der Schlüssel dürfte darin liegen, dass sie mit blutfettsenkenden Statinen behandelt wurden. Das legt eine neue Studie nahe, für die über 14 Jahre mehr als eine Million Teilnehmerinnen beobachtet wurden. „Das ist die bisher schlüssigste und unmittelbarste Evidenz zu den interessanten Zusammenhängen zwischen Blutfettwerten und Brustkrebs, ein Thema, das Experten seit einigen Jahren beschäftigt“, sagt Studien-Coautor Dr. Rahul Potluri von der Aston University in Birmingham. Frühere Studien hätten bereits einen Zusammenhang zwischen hohem Cholesterin und einem erhöhten Risiko für Brustkrebs gezeigt. „Wir werteten nun Teilergebnisse der groß angelegten Bevölkerungsstudie aus, um den Zusammenhängen detaillierter nachgehen zu können. Der schützende Effekt, den wir beobachten konnten, dürfte mit der Statin-Behandlung zu tun haben“, so Potluri.
Analysiert wurden die Daten von Frauen ab 40 Jahren mit normalen und mit ungünstigen Blutfettwerten. Dann wurde die Brustkrebs- und die Sterberate in beiden Gruppen verglichen. Frauen mit hohen Cholesterinwerten hatten zu Beginn des Beobachtungszeitraums ein 45 Prozent geringeres Risiko, Brustkrebs zu entwickeln, als die Frauen mit normalen Blutfettspiegeln. Zudem zeigte sich, dass Frauen mit hohen Blutfettwerten, die im Beobachtungszeitraum an Brustkrebs erkrankten, eine um 40 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit hatten, daran zu sterben, als die Frauen mit normalen Blutfettwerten und Brustkrebs. Die Studie liefere den Forschern zufolge einen starken Hinweis für einen positiven Effekt der Statine. Dieser soll nun in einer klinischen Studie weiter untersucht werden.
NK