20.08.2018
Wie Forscher aus China und den USA beobachten konnten, stieg der Blutdruck mit jeder zusätzlichen BMI-Einheit um 0,8 bis 1,7 mmHg an. Die Wissenschaftler hatten anhand von Daten von rund 1,7 Millionen Chinesen untersucht, inwieweit Gewicht und Blutdruck zusammenhängen. Wie sie im Fachblatt JAMA Network Open berichten, beeinflusste nur die Einnahme von Blutdrucksenkern den von ihnen gefundenen Zusammenhang. Im Schnitt lag der BMI der Teilnehmer bei 24,7, was in etwa an der Grenze zum Übergewicht liegt. Der durchschnittliche systolische Blutdruckwert betrug 136,5, was hierzulande noch im erhöhten Normalbereich liegt, nach Richtlinien der American Heart Association jedoch schon als leichter Bluthochdruck Grad 1 aufgefasst wird.
Man erwarte, dass sich starkes Übergewicht bei chinesischen Männern in den kommenden Jahren mehr als verdreifache, so die Forscher: von vier Prozent im Jahr 2020 auf 12,4 Prozent im Jahr 2025. Bei Frauen werde sich der Anteil vermutlich mehr als verdoppeln. Unterdessen sei bereits ein Drittel der chinesischen Erwachsenen von Bluthochdruck betroffen, doch nur jeder zwanzigste Bluthochdruckpatient habe die Krankheit unter Kontrolle. Sollte der Trend zu mehr Übergewicht weiter voranschreiten, würde Bluthochdruck als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wahrscheinlich eine immer wichtigere Rolle spielen, befürchten die Forscher.
Um einer drohenden Bluthochdruck-Krise in China entgegenzuwirken, müsse zum einen der Gewichtszunahme gegengesteuert werden, so die Forscher. Zum anderen müsste Bluthochdruck durch Veränderungen des Lebensstils und einer frühzeitigen Behandlung mit blutdrucksenkenden Medikamenten verringert werden.
HH