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22.01.2024
Infektionen mit Meningokokken treten selten auf, sind aber potenziell lebensgefährlich. Um Babys und Kleinkinder zu schützen, hat die Ständige Impfkommission (STIKO) jetzt ihre Impfempfehlung erweitert: Ab sofort wird auch die Meningokokken-B-Impfung standardmäßig empfohlen.
Meningokokken-Erkrankungen sind zwar sehr selten, können aber innerhalb von wenigen Stunden zu einer lebensbedrohlichen Hirnhautentzündung (Meningitis) oder Blutvergiftung (Sepsis) mit schweren Folgen führen. Bislang stand nur die Impfung gegen Meningokokken C im STIKO-Impfkalender. Durch die erweiterte Empfehlung für die Meningokokken-B-Impfung sollen Säuglinge und Kleinkinder, die besonders gefährdet sind, bestmöglich geschützt werden.
Die Impfempfehlung gilt für Säuglinge ab 2 Monaten und erfolgt nach dem 2+1-Schema im Alter von 2, 4 und 12 Monaten. Nachholimpfungen werden für Kinder bis zum fünften Geburtstag empfohlen. Kinder im Alter von 12 bis 23 Monate erhalten zwei Impfstoffdosen in einem Mindestabstand von 2 Monaten und eine dritte Dosis 12 bis 23 Monate nach der zweiten Dosis. Kinder ab 2 Jahren erhalten nur zwei Impfstoffdosen in einem Mindestabstand von einem Monat.
Der empfohlene Protein-basierte Vierkomponenten-Impfstoff 4CMenB (Bexsero) kann stärkere Impfreaktionen hervorrufen. Deswegen empfiehlt die STIKO zu einer prophylaktischen Paracetamol-Gabe zeitgleich mit der Impfung oder kurz danach, um Fieber und Schmerzen nach der Impfung zu vermeiden. Die Paracetamol-Dosierung richtet sich nach Gewicht und Alter des Kindes. Unabhängig von der möglichen Fieberreaktion sollte die Paracetamol-Gabe über 24 Stunden weitergeführt werden, so die STIKO. Die Wirkung der Impfung wird dadurch nicht beeinflusst.
Quelle: Epid Bull 3/2024