11.02.2019
In aller Regel ist die Selbstmedikation mit Schmerzmitteln kein Grund abzustillen. Die meisten Medikamente, die Stillende einnehmen, gehen zwar in die Muttermilch über, das Risiko ist für den Säugling im Allgemeinen aber gering. Denn: Die Konzentration der meisten Arzneistoffe liegen für das Baby weit unter ihrer therapeutischen Dosis. Der Wirkstoff muss zahlreiche Barrieren überwinden, ehe er überhaupt im Körper des Babys wirken kann. Darauf weist die Apothekerkammer Niedersachsen hin.
Vor dem Griff zur Tablette ist es jedoch ratsam, herauszufinden, wo der Schmerz herkommt. Zu wenig Schlaf, Flüssigkeitsmangel, fehlende Bewegung oder Stress sind Schmerzauslöser, denen gut ohne Medikamente entgegenwirkt werden kann. Stillende sollten darauf achten, täglich ausreichend zu trinken und sich an der frischen Luft zu bewegen. Schläft das Baby, kann sich auch die Mutter eine Auszeit gönnen, um dem Schlafmangel entgegenzuwirken. Auch kleine Massagen der Stirn und der Schläfen mit ätherischem Pfefferminz- oder Lavendelöl lindern den Schmerz.
Hilft das nicht, sind in der Stillzeit bei Schmerzen und Fieber die Wirkstoffe Ibuprofen und Paracetamol besser geeignet als ASS. Kombinationspräparate sind nicht empfehlenswert, da oft schwer erkennbar ist, welche Wirkstoffe stillverträglich sind. In der Apotheke können sich junge Mütter dazu beraten lassen. Treten Kopfschmerzen häufig auf, ist ein Arztbesuch ratsam.
NK