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16.07.2022
Gesunde Untergewichtige aßen im Vergleich zu normalgewichtigen Personen zwölf Prozent weniger und waren zu 23 Prozent weniger körperlich aktiv. Gleichzeitig hatten die Untergewichtigen höhere Stoffwechselraten, einen erhöhten Energieverbrauch im Ruhezustand und eine erhöhte Schilddrüsenaktivität. Das berichten chinesische Forscher im Fachblatt "Cell Metabolism".
„Wir hatten erwartet, dass diese Menschen sehr aktiv sind und eine hohe Stoffwechselaktivität haben, die mit einer hohen Nahrungsaufnahme einhergeht. Tatsächlich haben sie eine geringere Nahrungsaufnahme und geringere körperliche Aktivität sowie überraschend höhere Stoffwechselraten im Ruhezustand, die mit erhöhten Spiegeln ihrer Schilddrüsenhormone verbunden waren“, sagte Prof. John Speakman vom Shenzhen Institut für fortgeschrittene Technologie in China.
Obwohl die sehr schlanken Menschen körperlich nicht besonders aktiv waren, waren ihre Cholesterin- und Blutdruckwerte sehr gut. Die Forscher werten dies als ein Zeichen, dass ein niedriger Körperfettanteil für die Gesundheit wichtiger sein könnte als körperliche Aktivität.
Das Team hatte bei 173 Personen mit einem normalen BMI (21,5 – 25) und 150 gesunden untergewichtigen Personen (BMI < 18,5) zwei Wochen lang die Nahrungsaufnahme und den Energieverbrauch verfolgt. Als nächstes planen sie, genetische Unterschiede zwischen normalgewichtigen und gesunden untergewichtigen Personen genauer zu untersuchen, um den Gründen für ihre Beobachtungen weiter auf die Spur zu kommen.
Quelle: DOI 10.1016/j.cmet.2022.05.012