30.01.2015
Grüner Tee, Kaffee, Wein: Es gibt viele Getränke, denen Wissenschaftler schon einen gesundheitlichen Nutzen attestierten. Im Gegensatz dazu fristet Bier eher ein Schattendasein. Doch das könnte sich ändern: Ein Inhaltsstoff von Bier scheint Nervenzellen zu schützen.
Der vielversprechende Stoff, dem sich Wissenschaftler der Lanzhou Universität in China gewidmet hatten, ist das ausschließlich im Hopfen vorkommende Xanthohumol. Wie die Forscher in Laborversuchen feststellen konnten, scheint diese Substanz in der Lage zu sein, Nervenzellen des Gehirns zu schützen. Xanthohumol könnte möglicherweise dabei helfen, das Fortschreiten von Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson verlangsamen, so die Hoffnung von Jianguo Fang und Kollegen, die ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Journal of Agricultural and Food Chemistry veröffentlichten.
Es gebe immer mehr Hinweise darauf, dass bei der Entstehung von Erkrankungen, deren Ursprung im Gehirn liegt, die Schädigung von Nervenzellen durch oxidativen Stress eine Rolle spielt, schreiben die Wissenschaftler. Wenn es möglich sei, diese Zellen davor zu schützen, könnte dies vielleicht den Verlauf von Erkrankungen des Nervensystems, bei denen nach und nach Nervenzellen verlorengehen, günstig beeinflussen. Die Hopfen-Substanz Xanthohumol hatte schon in früheren Studien gezeigt, dass sie antioxidative Eigenschaften hat und vielleicht sogar zum Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankung oder Krebs beitragen könnte. Ob man allerdings seinen grauen Zellen mit regelmäßigem Bier-Trinken tatsächlich etwas Gutes tut, bleibt wohl eher fraglich. Nach wie vor gilt: Zu viel Alkohol schadet dem Gehirn.
HH