04.02.2013
Wer in seiner Lebensmitte dauerhaft gestresst ist, muss im fortgeschrittenen Alter mit stärkeren Einschränkungen rechnen als ausgeglichene Personen. Zu diesem Ergebnis kommen finnische Forscher, die die Langzeitfolgen von Stress im Arbeitsleben untersucht hatten.
Das Gefühl von Stress äußerte sich bei den untersuchten Menschen zwar in vier verschiedenen Formen: durch Depressivität und eine negative Einstellung zur Arbeit, durch einen gefühlten Rückgang der geistigen Leistungsfähigkeit, durch Schlafstörungen oder durch körperliche Symptome. Doch unabhängig von der Form, stand jede Art von Stress fast 30 Jahre später mit Einschränkungen im Alltagsleben in Zusammenhang, berichten die Forscher in The Journals of Gerontology.
Besonders deutlich zeigte sich dies bei chronisch gestressten Arbeitnehmern. Diese hatten im Alter deutlich mehr Probleme bei alltäglichen Verrichtungen wie dem Einkaufen, leichter Hausarbeit, dem Umgang mit Geld, der richtigen Einnahme von Medikamenten und dem Telefonieren. Selbst einfache Tätigkeiten wie Baden und Anziehen fielen vormals gestressten Arbeitnehmern im Alter schwerer. Auch waren sie häufiger nicht mehr in der Lage, eine Strecke von zwei Kilometern zu Fuß zurückzulegen.
Der Grund dafür könnte sein, dass Stress oft mit chronischen Erkrankungen oder einem ungesunden Lebensstil einhergehe, so die Forscher. Zudem könnte die anhaltende Aktivierung von Stress-Reaktionen zu einer Art Verschleiß des menschlichen Körpers führen, was sich im Alter nachteilig auswirken würde, vermuten die finnischen Wissenschaftler.
HH