Die ABDA will in einer Studie untersuchen, welchen Effekt eine intensive, strukturierte Betreuung von Patienten mit Herzinsuffizienz durch den Apotheker hat. Die Mitgliederversammlung der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände hat heute in Berlin mit großer Mehrheit bei einer Gegenstimme eine auf mehrere Jahre angelegte Endpunktstudie beschlossen.
Ziel dieser randomisierten kontrollierten Studie ist es, durch die apothekerliche Betreuung die Krankenhauseinweisungen von älteren Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz zu verringern und ihr Leben zu verlängern. Für die interdisziplinäre Studie rekrutieren die teilnehmenden Ärzte ältere ambulante Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz. Einschlusskriterien sind unter anderem die Einnahme eines Diuretikums und mindestens drei weiterer systemisch wirkender Arzneimittel.
Die Apotheker betreuen nur die Patienten in der Interventionsgruppe. Von diesen erfassen sie die Gesamtmedikation, die sie auf arzneimittelbezogene Probleme prüfen. Potenziell notwendige Interventionen stimmen die Apotheker mit den Ärzten ab und erstellen einen aktuellen Medikationsplan.
Die Patienten erhalten einmal in der Woche die für sie individuell gestellte Medikation, erläuterte Professor Dr. Martin Schulz, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK). Die wöchentlichen Kontakte ermöglichen ein engmaschiges Monitoring der Arzneimittelverträglichkeit und der Therapietreue. Eine Anleitung und Motivation zum Gewichtsmanagement erweitert das Programm. Bei Auffälligkeiten erfolgt ein enger fachlicher Austausch zwischen Arzt und Apotheker. Diese engmaschige, kontinuierliche Begleitung der Patienten gehört zu den effektivsten Maßnahmen bei der Förderung der Compliance.
Die Studie leiten Schulz und der Kardiologe Professor Dr. Ulrich Laufs. Laufs ist Mitglied der Arzneimittelkommissionen der Apotheker und der Ärzte (AkdÄ). ABDA-Vizepräsident Friedemann Schmidt bezeichnete diese Endpunktstudie als eines der wichtigsten Projekte der Apothekerschaft.
PZ