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09.03.2022
Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine der tödlichsten Krebserkrankungen, da er sich schon früh ausbreitet und Metastasen bildet. Wegen der unspezifischen und späten Symptome wird der Krebs häufig erst so spät diagnostiziert, dass die Behandlungsmöglichkeiten sehr eingeschränkt sind. Forscher haben nun eine Möglichkeit gefunden, wie sich diese Krebsart schon früh erkennen lassen könnte: Anhand einer molekularen Signatur von Mikroorganismen in Stuhlproben lässt sich vorhersagen, ob Patienten ein hohes Risiko für eine bestimmte Form von Bauchspeicheldrüsenkrebs (duktales Adenokarzinom) haben. Sie scheint auch geeignet zu sein, um den Krebs in einem frühen Stadium zu diagnostizieren.
„Ausgefeilte Analysen haben es uns ermöglicht, eine Signatur von 27 aus dem Stuhl stammenden Mikroben zu identifizieren, die sehr gut zwischen Fällen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs und Kontrollen unterscheidet, sowohl in fortgeschrittenen als auch in frühen Stadien“, berichten Núria Malats vom Spanischen Krebsforschungszentrum und Peer Bork vom European Molecular Biology Laboratory in Heidelberg. Entgegen den Erwartungen war das Mikrobiom im Mund dagegen nicht geeignet, um Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkennen.
„In vielen Fällen ist es nach der Erkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs zu spät. Wir müssen die Krankheit in einem viel früheren Stadium diagnostizieren, bevor Symptome auftreten. Dazu müssen wir die Risikopopulation identifizieren und ein gutes Screening durchführen mit Tests, die den Krebs erkennen, wenn er noch heilbar ist“, schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift „Gut“. Zu den bekannten Risikofaktoren von Bauchspeicheldrüsenkrebs zählen Alter, Fettleibigkeit, Diabetes, chronische Pankreatitis, Rauchen, hoher Alkoholkonsum, Blutgruppe und Krebs in der Familie.
Quelle: DOI 10.1136/gutjnl-2021-324755