19.06.2012
Im vergangenen Jahr wurden dem RKI 3.698 Syphilis-Fälle gemeldet. Die Zahl der Infektionen ist damit im Jahr 2011 um gut ein Fünftel im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Damit hat sich der rückläufige Trend, der zuvor zu beobachten war, umgekehrt, heißt es in dem Schreiben. Die Zahl infizierter Männer stieg mit 23 Prozent stärker an als die die Zahl der Meldungen bei Frauen (13 Prozent). Vor allem in den Großstädten Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt und München wurden viele Syphilis-Erkrankungen registriert.
Die auch unter Lues venerea, harter Schanker oder Franzosenkrankheit bekannte Geschlechtskrankheit verläuft in mehreren Schüben. Frühe Symptome sind ein schmerzloses, etwa münzgroßes Geschwür an den Genitalien oder im Mundbereich und geschwollene Lymphknoten in dieser Region. Wer solche Symptome hat, sollte sie in jedem Fall durch einen Arzt abklären lassen. Im Frühstadium ist Syphilis noch sehr gut mit Penicillin behandelbar. Spätstadien, die bis zum Tod führen können, treten dank der guten Behandlungsmöglichkeiten kaum noch auf.
Trotzdem: Am besten ist immer noch Vorbeugen. Der Syphilis-Erreger wird durch Schleimhautkontakt übertragen. Einen 100-prozentigen Schutz gibt es zwar nicht, doch lässt sich das Risiko, sich mit der "Lustseuche" anzustecken, eindämmen, wenn Kondome beim Geschlechtsverkehr benutzt werden. Weitere Übertragungswege sind Oralverkehr und Küssen.
hh