11.04.2017
Tanzen und Tai-Chi, aber auch Sprach- oder Musiktherapie trainieren Funktionen wie Gleichgewicht, Gehen, Sprechen, Schlucken und Kognition, die durch die Erkrankung häufig beeinträchtigt sind. Solche Übungsbehandlungen tragen maßgeblich dazu bei, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. „Neben der individuellen Einstellung der Medikation gehören sie zum Standard der Parkinson-Behandlung", sagt Prof. Dr. Georg Ebersbach, Chefarzt des Neurologischen Fachkrankenhauses für Bewegungsstörungen/Parkinson in Beelitz-Heilstätten bei Berlin. Es werde immer deutlicher, dass Parkinson-Patienten bereits früh im Krankheitsverlauf von aktivierenden Therapien profitieren. „Wir haben auch Anhaltspunkte dafür, dass körperliches Training die kognitive Leistungsfähigkeit verbessert“, sagt Ebersbach.
Durch Übungen, die entweder die allgemeine körperliche Fitness stärken oder auf spezielle Symptome wie Sprechstörungen, Probleme mit der Feinmotorik oder Stürze ausgerichtet sind, lerne das Gehirn, krankheitsbedingte Defizite zu kompensieren. Die Therapie vermittle dem Betroffenen zudem die Erfahrung, selbst etwas gegen die Erkrankung ausrichten zu können, so der Experte. Morbus Parkinson ist nach der Alzheimer-Demenz die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Obwohl es wirksame und neue Medikamente gegen viele Symptome der Parkinson-Krankheit gibt, führt das chronische Nervenleiden bei zahlreichen Betroffenen langfristig zu gravierenden Behinderungen.
NK