05.03.2018
Nicht nur klirrende Kälte und sengende Hitze können ein Risiko für Herzpatienten darstellen. Auch starke Schwankungen der Temperatur sind offenbar nicht ungefährlich. Eine neue US-Studie belegt, dass Herzinfarkte häufig nach drastischen Veränderungen der Außentemperatur auftreten.
Große Temperaturschwankungen von einem auf den nächsten Tag stehen der Studie zufolge mit einem deutlich höheren Herzinfarktrisiko in Zusammenhang, so das Ergebnis von Herzforschern um Hedvig Andersson von der University of Michigan, USA. Wie sie berichten, stieg das Herzinfarktrisiko pro fünf Grad Celsius Temperaturunterschied um fünf Prozent an. Schwankungen von mehr als 25 Grad waren demnach für das Herz gefährlicher als Schwankungen von zehn bis 25 Grad Celsius. Der Effekt zeigte sich deutlicher an Tagen mit einer höheren Durchschnittstemperatur. Plötzliche Temperaturschwankungen scheinen an wärmeren Tagen also einen größeren Einfluss auf das Herzrisiko zu haben.
Da einige Klimamodelle vorhersagen, dass extreme Wetterereignisse im Zuge des Klimawandels häufiger auftreten werden, könnte dies zu einem Anstieg von Herzinfarkten führen, befürchten die Wissenschaftler. Zwar seien Menschen in der Lage, sich Temperaturveränderungen anzupassen - schnelle und extreme Schwankungen könnten jedoch mehr Stress auf bestimmte Körperbereiche ausüben, was zu Gesundheitsproblemen beiträgt, sagt Andersson. Die Mechanismen, die dem zugrunde liegen, seien jedoch noch nicht bekannt. Daher sei es lohnenswert, die Auswirkungen solcher Schwankungen weiter zu untersuchen.
HH