06.11.2018
Jeder, der über Stunden hinweg seine Hände benutzt, ist gefährdet, an einem Tennisellenbogen zu erkranken: Er betrifft nicht nur Sportler, sondern z. B. auch Handwerker und Büroangestellte. Keine von elf nicht-operativen Behandlungsmethoden – darunter Physiotherapie, Akupunktur, entzündungshemmende Medikamente, lokale Injektionen, Ultraschall- und Lasertherapie – wirkte jedoch deutlich besser als ein Placebo, wie ein Vergleich nun zeigte: 99 Prozent der Patienten, die ein Placebo erhalten hatten, waren nach einem halben Jahr ebenfalls nahezu schmerzfrei.
Schnelle Hilfe binnen eines Monats konnte keine der Therapieoptionen liefern. Fünf bis 26 Wochen nach der Diagnose kam es bei Patienten, die eine Lasertherapie oder lokale Botulinumtoxin-Injektionen erhalten hatten, zu einer geringfügigen, aber statistisch signifikanten Schmerzlinderung im Vergleich zu den anderen Behandlungsoptionen. Ein langfristiger Nutzen über Woche 26 hinaus war nur bei Patienten unter Stoßwellentherapie zu verzeichnen. Patienten, die Kortison-Injektionen erhalten hatten, klagten hingegen über stärkere Schmerzen als Patienten unter Placebo. Insgesamt traten bei allen Behandlungsmethoden mehr Nebenwirkungen auf als in den Placebo-Gruppen.
Die Autoren folgern, dass es sich in den meisten Fällen um eine selbstlimitierende Erkrankung handelt, für die eine Schmerzlinderung in den ersten Wochen ausreicht. „Basierend auf dieser Analyse lautet unsere allgemeine Empfehlung: Abwarten‘“, so Dr. Ara Nazarian, vom Beth Israel Deaconess Medical Center der Harvard Medical School in Boston. Er weist aber darauf hin, dass manche Menschen mit akuten und starken Schmerzen von einer Therapie profitieren können. Mit seinen Kollegen hatte er 36 placebokontrollierte Studien mit Daten von elf nicht-operativen Behandlungsmethoden im Hinblick auf die Schmerzlinderung ausgewertet und verglichen.
ZOU