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Thema der Woche: Das Herz in Gefahr

04.11.2015

Es ist ein einschneidendes Ereignis: Wer einmal einen Herzinfarkt erlitten hat, muss viele Bereiche seines Lebens umkrempeln. Patienten, die einen Herzinfarkt überstanden haben, müssen sich neu in ihrem Alltag einrichten. Wie das klappt, lesen Sie im aktuellen Thema der Woche. Interessierte können in diesem Monat zudem die kostenfreien Herzwochen-Veranstaltungen der Deutschen Herzstiftung besuchen.

Im aktuellen Thema der Woche geht es um den Herzinfarkt.
Ein Austausch mit Menschen, die ebenfalls einen Herzinfarkt erlitten haben, hilft über manche Ängste hinweg.
© diego cervo - Fotolia

Wichtig ist, bei einem Herzinfarkt schnell zu reagieren und einen Notarzt zu alarmieren. Erste Warnhinweise sind plötzlich einsetzende und länger anhaltende starke Schmerzen hinter dem Brustbein. Oft strahlt der Schmerz in Hals, Rücken, Oberbauch oder Arme aus. Der linke Arm ist besonders betroffen. Begleitet werden die Schmerzen von Symptomen wie kaltem Schweiß und Blässe. Typisch ist auch ein Engegefühl in der Brust sowie Atemnot und einsetzende Angst bei den Betroffenen. Bei Frauen äußert sich häufig ein Herzinfarkt durch weniger auffällige Symptome wie Übelkeit, Bauchschmerzen und Brechreiz.

Die Medikation durchhalten

Patienten, die einen Herzinfarkt überstanden haben, müssen sich auf einige Veränderungen des Lebensstils sowie eventuell auch Einschränkungen im Berufsleben einstellen. Im Krankenhaus wird der Patient auf seine Medikamente eingestellt. Je nach Schwere des Falls ist ein Aufenthalt in einer Reha-Klinik sinnvoll. Wieder zu Hause angekommen, ist es das Wichtigste, die gemeinsam mit dem Arzt vereinbarte Therapie einzuhalten und die verordneten Medikamente durchgehend einzunehmen. Oft genug passiert es, dass die verordneten Arzneimittel aufgrund von bestehenden Rabattverträgen zwischen Krankenkassen und Herstellern in wirkstoffgleiche Arzneimittel ausgetauscht werden müssen. Dieses kann beim Patienten zur Verunsicherung führen und sollte mit dem Apotheker besprochen werden.

Auch wenn der Patient den Eindruck hat, er vertrage eines der Medikamente nicht gut, sollte er dieses nicht ungefragt absetzen, sondern zunächst in der Apotheke um Rat fragen. Ohnehin finden Patienten in der Apotheke immer kompetente Ansprechpartner, die die Wirkungsweise und die Anwendung erklären und zum Durchhalten der Behandlung motivieren, damit der Patient eine möglichst hohe Lebensqualität wiedererlangt. Die Apotheken haben für persönliche Fragen ein Beratungszimmer eingerichtet, wo die Patienten ungestört von ihren Ängsten und Nöten nach einem Herzinfarkt berichten können.

Ein Medikationsplan hilft im Alltag

Häufig nach einem Herzinfarkt müssen die Patienten mehrere Arzneimittel einnehmen. Hierbei steigt das Risiko für arzneimittelbezogene Probleme wie Neben- oder Wechselwirkungen. Eine Aufstellung aller einzunehmenden Medikamente hilft im Alltag. In dem Plan sind auch die von verschiedenen Ärzten verordneten Arzneimittel sowie die vom Patienten selbst gekauften Medikamente inklusive Dosierung und Einnahmehinweise aufzulisten. Zudem ist es sinnvoll, dass der jeweilige Behandlungsgrund angegeben ist, damit der Patient nachvollziehen kann, warum er ein Medikament einnehmen soll. Darüber hinaus kann der Apotheker die Medikation analysieren und klärt auf, ob die Arzneimittel zueinander passen. Für die Fälle, in denen ein Medikament nicht mit den anderen verträglich ist, bespricht der Apotheker das Problem mit dem Patienten und rät zu einem anderen Arzneimittel in der Selbstmedikation oder nimmt mit dem behandelnden Arzt Kontakt auf und sucht nach einer gemeinsamen Lösung.

Herzwochen der Deutschen Herzstiftung

Nach einem Herzinfarkt stehen viele Patienten unter Schock und haben mitunter psychische Probleme wie Angstzustände oder Depressionen. Betroffene können sich Rat und Unterstützung zur Bewältigung des Alltags in Selbsthilfegruppen holen. Ein Austausch und Gespräche mit Menschen, die ebenfalls einen Herzinfarkt überlebt haben, helfen über manches Stimmungstief hinweg.

Weitere Informationen erhalten Interessierte zum Beispiel bei der Deutschen Herzstiftung, der Deutschen Liga zur Bekämpfung von Herzrhythmusstörungen, der Deutschen Gesellschaft für Prävention von Herz-Kreislauferkrankungenund bei der Deutschen Hochdruckliga.

Noch bis zum 30. November 2015 können Sie beispielsweise bundesweit die kostenfreien Herzwochen-Veranstaltungen der Deutschen Herzstiftung nutzen. Im Mittelpunkt steht dieses Jahr das Thema Herzinfarkt und dessen Grunderkrankung, die koronare Herzkrankheit (KHK). Besucher der Herzwochen-Veranstaltungen erhalten Informationen aus erster Hand und können den Herzexperten vor Ort ihre Fragen zu Risikovorsorge, Möglichkeiten der Diagnose und Behandlung stellen. Wo in Ihrer Nähe Herzwochen-Veranstaltungen angeboten werden, darüber können Sie sich auf der Webseite der Deutschen Herzstiftung informieren.

AK Niedersachsen/NK

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