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Thema der Woche: Diäten im Check

03.05.2018

Der Sommerurlaub rückt immer näher und Sie wollen den überflüssigen Pfunden nun endlich den Kampf ansagen? Im aktuellen Thema der Woche erfahren Sie, was hinter Diäten wie Paleo oder Low Carb steckt und wie sich erfolgreich abnehmen lässt.

Wie sich erfolgreich abnehmen lässt, erfahren Sie hier.
Ob Low Carb, Low Fat oder Paleo: Wer abnehmen und sein Gewicht langfristig halten möchte, muss seine Essgewohnheiten umstellen.
© Subbotina Anna - Fotolia

Paleo- oder Steinzeitdiät

Prinzip: Die Paleodiät orientiert sich an der Ernährungsweise, die Menschen in der Steinzeit pflegten – noch bevor es Ackerbau und Viehzucht gab. Anhänger begründen die Sinnhaftigkeit damit, dass sich das Erbgut des Menschen seitdem kaum verändert hat. Die Befürworter nehmen an, dass die damalige Ernährung auch heute noch „artgerecht“ für den Menschen ist. Bei der Paleodiät kommen kaum Getreideprodukte, Hülsenfrüchte und Milchprodukte auf den Tisch. Auch stark verarbeitete Lebensmittel wie Zucker, pflanzliche Öle, Margarine oder Fast Food werden abgelehnt. Obst, Gemüse, Nüsse, Eier, Fisch und Fleisch stehen regelmäßig auf dem Speiseplan.

Bewertung: Die Steinzeitküche empfiehlt viel saisonales Obst und Gemüse. Auch der Verzicht auf Zucker und verarbeitete Lebensmittel bedeutet einen Pluspunkt. Abnehmen lässt sich mit der Diät anfangs sicherlich. Allerdings muss man auf viele Lebensmittel verzichten, wodurch sich die Diät im Alltag schwer umsetzen lässt. Es besteht die Gefahr, wieder in alte Muster zurückzufallen. Aus Mangel an Alternativen ist die Ernährung oft fleischlastig. Gerade rotes Fleisch erhöht jedoch das Krebsrisiko. Bestehen keine Allergien oder andere Probleme mit Nahrungsmitteln, ist es aus ernährungsphysiologischer Sicht nicht nötig, auf Getreideprodukte, Milch oder Hülsenfrüchte zu verzichten.

Low Carb-Diät

Prinzip: Low Carb kommt aus dem Englischen und lässt sich mit „wenig Kohlenhydrate“ übersetzen. Verschiedene Diäten wie die Logi-Methode, die Glyx-, aber auch die Atkins-Diät setzen auf weniger Kohlenhydrate in der Ernährung. Dies soll den Insulinanstieg nach dem Essen reduzieren und auch den Fettabbau erleichtern. Low Carb verzichtet vor allem auf Kohlenhydrate, die schnell in die Blutbahn übergehen wie Zucker und süße Lebensmittel sowie helle Getreideprodukte wie Brot oder Nudeln. Wer nach der Atkins-Diät abnimmt, isst kaum noch Kohlenhydrate, sondern fast ausschließlich Fett und Eiweiß.

Bewertung: Bei Low-Carb-Diäten kommt es darauf an, wie stark sie die Kohlenhydratzufuhr einschränken. Eine Atkins-Diät lässt sich keinesfalls empfehlen. Eine moderate Low-Carb-Diät, bei der man zwischen 30 und 50 Prozent seiner Energie in Form von Kohlenhydraten aufnimmt (bei normaler Mischkost sind es über 50 Prozent), eignet sich dagegen gut für Diabetiker. In einer aktuellen Vergleichsstudie zeigten Wissenschaftler vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung, dass eine Low-Carb-Diät in den ersten zwölf Monaten den Langzeitblutzuckerwert (HbA1c) besonders positiv beeinflusst. Auch abnehmen lässt sich mit der Methode gut. Aber natürlich nur, wenn man im Schnitt auch weniger Kalorien aufnimmt.

Crash-Diäten

Prinzip: Jetzt im Frühling werben die Titelseiten vieler Frauenmagazine mit Slogans wie diesem: „5 Kilo in 10 Tagen!“ Erreichen sollen Abnehmwillige dies mit extremen Diäten, die oft unter 1 000 Kalorien am Tag liefern. Etwa mit der Ananas-, der Reis- oder der Kohlsuppen-Diät. Allen gemeinsam: Sie lassen nur wenige Lebensmittel zu, schränken die Energiezufuhr stark ein und laufen nur über wenige Wochen.

Bewertung: Wer eine Crash-Diät macht, nimmt garantiert ab. Doch oft zeigt die Waage schon kurze Zeit später wieder deutlich mehr an. Dafür gibt es mehrere Gründe: Wer eine Weile auf vieles verzichtet hat, greift danach oft umso lieber wieder kräftig zu. Außerdem sinkt während einer solchen Diät der Grundumsatz. Das heißt, der Körper stellt auf Hungerstoffwechsel um und braucht weniger Energie als zuvor. Überschüssige Kalorien gehen dann direkt auf die Hüften. Für Menschen mit Diabetes eignen sich Crash-Diäten mit ihren einseitigen Mahlzeiten nicht. Einzelne Fastentage wie Hafer- oder Reistage können hingegen helfen, den Blutzucker zu normalisieren. Hierfür empfiehlt sich eine Rücksprache mit dem Arzt.

Formula-Diäten

Prinzip: Bei diesen Diäten handelt es sich um spezielle Pulver, die man als Shake oder Suppe zubereitet. Die Produkte enthalten alle wichtigen Nährstoffe und können daher über einen begrenzten Zeitraum alle Mahlzeiten ersetzen. Anschließend führt man nach einem festen Plan wieder richtige Mahlzeiten ein. In der Apotheke gibt es verschiedene Pulver, zu denen man dort gerne berät.

Bewertung: Formula-Diäten liefern in der Regel zunächst weniger als 1 000 Kalorien am Tag. Das garantiert den Abnehmerfolg. Sie beeinflussen auch den Blutzuckerspiegel positiv. Die anfänglichen Erfolge motivieren vor allem stark übergewichtige Menschen. Diabetiker sprechen den Einstieg in eine Formula-Diät aber besser mit ihrem Arzt ab. Eventuell muss er die Diabetestherapie angleichen. Langfristig bleibt der Abnehmerfolg nur bestehen, wenn man im Rahmen der Diät auch die Ernährung umstellt.

Diplom-Ökotrophologin Katrin Faßnacht-Lee

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