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Thema der Woche: Hexenschuss

25.01.2018

Eine falsche Bewegung im Haushalt oder beim Sport und schon ist es passiert – ein Hexenschuss. Insbesondere in der kalten und nassen Jahreszeit klagen viele wieder vermehrt über plötzlich auftretende lähmende Rückenschmerzen. Ein Hexenschuss schränkt Betroffene stark ein, ist jedoch harmlos. Dr. Munther Sabarini, Neurochirurg und Gründer der Avicenna Klinik in Berlin. Der Experte gibt Ratschläge, wie sich Betroffene selbst helfen können und erklärt, wann es doch ratsam ist, einen Arzt aufzusuchen.

Hexenschuss: harmlos, aber furchtbar schmerzhaft.
Hexenschuss: harmlos, aber furchtbar schmerzhaft.
© Antonioguillem - Fotolia.com

Zurückzuführen lassen sich die Schmerzen meistens auf plötzlich auftretende Muskelverspannungen und Nervenreizungen, beispielsweise aufgrund einer Arthrose der kleinen Wirbelgelenke. „Anders als oft vermutet liegt der Hauptgrund für das vermehrte Auftreten in der kalten Jahreszeit jedoch nicht in den sinkenden Temperaturen. Vielmehr bewegen sich die Menschen bei schlechtem Wetter weniger, weil sie mehr Zeit sitzend in ihrer kuschligen Wohnung verbringen oder selbst für kurze Wege das Auto oder den Bus benutzen. Bewegungsmangel ist jedoch Gift für den Rücken“, sagt Sabarini.

Der Experte gibt 5 Tipps, die Betroffenen helfen:

1. Wirbelsäule entlasten

Die Stufenlagerung entlastet die Wirbelsäule. Hierfür legen sich Betroffene für etwa zehn Minuten flach auf den Rücken und lagern die Unterschenkel auf einem Stuhl oder einem vergleichbaren Gegenstand, sodass zwischen Ober- und Unterschenkel ein rechter Winkel entsteht. Anschließend langsam wieder aufrichten und sich vorsichtig in Bewegung setzen.

2. Wärme hilft

Bekannte Hausmittel wie Heizdecken, Kirschkernkissen, Wärmeflaschen oder auch eine Rotlichtlampe fördern effektiv die Durchblutung der Rückenmuskulatur und helfen so dabei, diese zu entspannen. Dadurch lassen die Schmerzen langsam, aber sicher wieder nach.

3. Bewegung – gewusst wie

Früher galt, dass bei einem Hexenschuss vor allem Ruhe und Schonung hilft. Dieser Standpunkt ist jedoch längst überholt. Anstelle von Ruhigstellung, die oftmals die Verspannungen der Muskeln verstärkt, sollten Betroffene sich lieber leicht bewegen. Als besonders empfehlenswert gelten hier ausgedehnte Spaziergänge oder Bewegung in warmem Wasser. Mithilfe von zusätzlichem leichtem Dehnen oder Stretchen lassen Schmerzen schnell wieder nach.

4. Kleine Schmerz-Auszeit durch Tabletten

Bei sehr starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen empfiehlt es sich, muskelentspannende und schmerzstillende Medikamente zu verwenden. Allerdings sollte die Einnahme nicht länger als ein paar Tage erfolgen.

5. Wenn alles nicht hilft: Arzt aufsuchen

Wenn Schmerzen bis in die Beine ausstrahlen, Taubheitsgefühle und Kraftminderung auftreten oder wenn die Schmerzen nach zwei Tagen nicht nachlassen, sollte eine Abklärung durch einen Facharzt erfolgen. Viele versprechen sich durch eine Schmerzmittelinjektion ein schnelles Nachlassen der Beschwerden. Jedoch birgt jede Spritze immer das Risiko von Nebenwirkungen wie allergische Reaktionen, Blutergüsse oder Entzündungen. Deshalb empfiehlt sich eine sorgsame Abwägung der Vor- und Nachteile in einem ausführlichen Arzt-Patienten-Gespräch. Früher bekamen Patienten oft auch Kortison in die Gesäßmuskulatur injiziert. Von dieser Methode nehmen viele Ärzte mittlerweile Abstand, weil hierbei das Risiko besteht, dass dadurch Abszesse oder Nekrosen entstehen.

NK

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