ZOU
|
11.03.2022
Viele Patienten in der Notaufnahme haben Schmerzen, die häufig erst nach einer längeren Wartezeit behandelt werden können. Um diese zu verkürzen, werden in Kanada vereinzelt Therapiehunde eingesetzt. Diese können weit mehr, als nur für Ablenkung sorgen: Sie reduzieren Schmerzen, Angst und Depressionen.
Etwa 80 Prozent der Patienten in Notaufnahmen von Krankenhäusern haben Schmerzen, und das Umfeld mit heller Beleuchtung und einem hohen Geräuschpegel verursacht zusätzlich Stress. Um das Wohlbefinden zu steigern, wurden 2016 am Royal University Hospital in Saskatoon erstmals Therapiehunde eingesetzt. Trotz der positiven Effekte blieben Hunde in kanadischen Notaufnahmen weiterhin eher eine Seltenheit. Nun wurde erstmals untersucht, welche medizinischen Vorteile die Hunde auf die wartenden Patienten haben.
In Befragungen zeigte sich, dass schon nach einem Einsatz der Therapiehunde für nur zehn Minuten Schmerzen bei 43 Prozent der Patienten um mehr als die Hälfte zurückgingen, Angstzustände bei 48 Prozent und Depressionen bei 46 Prozent. Das Wohlbefinden stieg bei 41 Prozent der Personen deutlich. Auf den Blutdruck oder die Herzfrequenz hatten die Hunde dagegen keinen Einfluss. Die Ergebnisse der Studie sind in der Zeitschrift „PLOS ONE“ veröffentlicht.
Die Forscher werten dies als wichtige Erkenntnis für den potenziellen Nutzen von Therapiehunden in Notaufnahmen, um das Schmerzempfinden der Patienten und damit Angst, Depression und Wohlbefinden gezielt zu beeinflussen.
Quelle: DOI 10.1371/journal.pone.0262599