06.02.2014
Beispiel Augentropfen: Für viele der kleinen Fläschchen braucht man einige Kraft, um ihnen die Tropfen zu entlocken. Wer dies nur mit zwei Händen schafft, hat keine Hand mehr frei, um das Unterlid aufzuziehen. Hier empfiehlt Kircher, sich flach auf den Rücken zu legen (wichtig: ohne Kopfkissen) und mit der Kraft beider Hände die Augentropfen bei geschlossenem Auge in den Lidinnenwinkel nahe der Nase zu tropfen. Wenn man dann die Augen weit öffnet, fließt die Flüssigkeit an die richtige Stelle. Daneben gibt es oft Präparate mit dem gleichen Wirkstoff von anderen Herstellern, die unter Umständen wesentlich leichter anzuwenden sind. Fragen Sie Ihren Apotheker - er wird versuchen, ein geeigneteres Mittel zu finden.
Schwache Hände erschweren oft auch schon das erstmalige Öffnen von Arzneipackungen. Auch hier gilt: Fragen Sie Ihren Apotheker um Hilfe. Er wird Ihnen gerne Siegel entfernen, Deckel aufdrehen oder beim Aufreißen von Blisterverpackungen helfen. Außerdem kann er Inhalatoren und ähnliche Geräte aktivieren.
Daneben kann man in Apotheken mechanische Hilfsmittel erhalten, mit denen z.B. Drehverschlüsse leichter zu öffnen sind. Viele dieser Helferlein taugen aber nichts, wenn Arzneifläschchen und Co. auf einer glatten Tischoberfläche wegrutschen. Hier empfiehlt Kircher eine sogenannte „Non-Slip-Folie“, eine Unterlage, die vor dem Wegrutschen schützt.
Auch das Spritzen mit Insulin-Pens kann schwierig werden, wenn die Kraft fehlt, den Pen gleichzeitig waagrecht an den Bauch zu halten und ihn auszulösen. Statt aber eine zweite Person hinzuzuziehen, die drückt, während man selbst den Pen hält, lieber den Apotheker nach einem leichtgängigeren Pen-Modell fragen. Bitten Sie ihn auch, dass er Ihnen die Anwendung eines neuen Geräts demonstriert.
FH