03.06.2016
Die Ermittler aus Minneapolis gehen davon aus, dass der 57-Jährige das Mittel selbst eingenommen hat, und bezeichnen die Überdosis als Unfall. Es gab immer wieder Berichte, dass Prince abhängig von starken Schmerzmitteln gewesen sein soll und sich deswegen habe behandeln lassen wollen. Woher der Musiker das verschreibungspflichtige Medikament hatte und warum er es einnahm, ist bisher unklar.
Fentanyl gehört zu den sogenannten Opioiden. Diese Wirkstoffe stellen synthetische Weiterentwicklungen des aus Schlafmohn gewonnenen Morphins dar, bei denen bestimmte Wirkungen des Morphins verstärkt oder abgeschwächt wurden. Fentanyl ist darauf optimiert, Schmerzen zu lindern und zu beruhigen. Es wirkt etwa 100-mal stärker als Morphin und wird bei Narkosen oder in der Behandlung stärkster Schmerzen eingesetzt, zum Beispiel bei Krebspatienten. Gefürchtete Nebenwirkung aller Opioide ist die sogenannte Atemdepression: Die Wirkstoffe beeinträchtigen dosisabhängig das Atemzentrum im Gehirn, das die Ein- und Ausatmung regelt. Bei einer Überdosis kann es zum Tod durch Atemstillstand kommen.
Prince war am 21. April 2016 tot im Fahrstuhl seines Anwesens Paisley Park im Stadtteil Chanhassen von Minneapolis aufgefunden worden. Er war vor allem in den 1980er Jahren als schillernder Popstar mit zahlreichen Hits im Fokus der Weltöffentlichkeit.
RF